Keine Fotos mehr Tschechien verbietet Selfies an beliebtem Touristenort
Die Knochenkirche in Tschechien ist ein Touristenmagnet: Jährlich kommen rund eine halbe Millionen Besucher, um das ungewöhnliche Bauwerk zu sehen. Fotografieren dürfen sie es künftig nicht mehr.
Wegen unangemessenen Verhaltens der Besucher ist das Fotografieren in der Knochenkirche im tschechischen Kutna Hora (Kuttenberg) künftig verboten. Ab Januar 2020 gelte ein generelles Fotografierverbot in den historischen Räumlichkeiten, sagte die Leiterin der Stätte, Radka Krejci, am Donnerstag. Die Verantwortlichen reagierten damit auf Besucher, die vor den Menschenknochen unwürdige Selfies gemacht hatten.
Die Kirche zieht jährlich rund eine halbe Million Touristen aus aller Welt an. Ende des 19. Jahrhunderts hatte der Holzschnitzer Frantisek Rint das gesamte Inventar des Beinhauses aus den Überresten von rund zehntausend Menschen geschaffen. Darunter sind mehrere Kronleuchter, das Wappen der Adelsfamilie Schwarzenberg und zahlreiche Skulpturen wie Pyramiden, ein Kelch und ein Rabe.
- Selfies auf Bahngleisen: "Die Züge sind oft so leise, so dass ihr sie gar nicht hört"
- Tödliche Selfies in Südostasien: Wenn das perfekte Foto das Leben kostet
- Fahrlässige Tötung?: Tod auf Klassenfahrt: Lehrer unter Verdacht
Derzeit beschäftigt die Gemeinde einen Mitarbeiter, der die Besucher zu einem angemessenen Verhalten ermahnen soll. Das sogenannte Ossarium im Untergeschoss der Allerheiligenkirche wird seit 2016 schrittweise restauriert. Die Arbeiten bei laufendem Besucherbetrieb sollen bis 2024 abgeschlossen sein.
- Nachrichtenagentur dpa