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Mönchengladbach: Tod auf Klassenfahrt – Ermittlungen gegen Aufsichtspersonen


Fahrlässige Tötung?
Tod auf Klassenfahrt: Lehrer unter Verdacht

Von dpa
Aktualisiert am 17.10.2019Lesedauer: 2 Min.
Ein Rettungswagen in London im Einsatz: Erst am Tag der Abfahrt kam das Mädchen ins Krankenhaus, am Tag darauf verstarb es dort. (Symbolbild)Vergrößern des Bildes
Ein Rettungswagen in London im Einsatz: Erst am Tag der Abfahrt kam das Mädchen ins Krankenhaus, am Tag darauf verstarb es dort. (Symbolbild) (Quelle: MiS/imago-images-bilder)

Die Kinder sagten den Lehrern immer wieder Bescheid, weil es ihrer Mitschülerin schlecht ging – doch niemand half. Nachdem das Mädchen auf einer Klassenfahrt gestorben ist, wird nun gegen die Aufsichtspersonen ermittelt.

Knapp vier Monate nach dem Tod einer 13-jährigen Schülerin auf einer Klassenfahrt ermittelt die Staatsanwaltschaft Mönchengladbach gegen vier Beschuldigte. Gegen die Aufsichtspersonen besteht der Tatverdacht der fahrlässigen Tötung, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft mitteilte.

Die vier Beschuldigten seien als Aufsichtspersonen bei der Fahrt nach London dabei gewesen. Nach Schilderungen von Mitschülern sollen Lehrer trotz wiederholter Hinweise, dass es dem zuckerkranken Mädchen gesundheitlich schlecht gehe, nicht nach der 13-Jährigen geschaut haben. Ein Anwalt des Vaters hatte Anzeige erstattet.

Die 13-Jährige musste sich immer wieder übergeben

Schüler und Lehrer seien vernommen worden, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Jan Steils. Mitschüler hatten laut früheren Angaben des Anwalts des Vaters, Klaus Voßmeyer, ein dramatisches Geschehen geschildert. Das sei Grundlage für die Anzeige des Vaters bei der Staatsanwaltschaft gewesen: Demnach soll sich die 13-Jährige bereits am Ankunftstag nach dem Essen immer wieder übergeben haben.

Die Kinder hätten vergeblich versucht, einen Lehrer ausfindig zu machen. Auch nach Hinweisen der Kinder am nächsten Morgen habe kein Lehrer nach der Schülerin geschaut. Als das Kind bei der Abreise am nächsten Tag zu schwach war, sich aufzurichten, wurde nach früheren Angaben des Anwalts ein Rettungswagen gerufen. Am Tag darauf, dem 30. Juni, starb das Mädchen nach Angaben des Anwalts im Krankenhaus.

Jetzt soll der Vater befragt werden

Die aus England angeforderten medizinischen Unterlagen würden jetzt ausgewertet, sagte Steils. Dann werde entschieden, ob weitere Maßnahmen notwendig seien. Möglicherweise könne der bisher nicht befragte Vater noch etwas zur Erkrankung seiner Tochter sagen.


Bislang sei nicht geklärt, ob die Diabetes-Erkrankung der Schülerin Ursache oder Mitursache für den Tod der Schülerin gewesen sei, teilte die Bezirksregierung Düsseldorf als Schulaufsicht mit: "Die vier Lehrer sind im Dienst." Die Behörde werde das Ergebnis der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen abwarten. Die Staatsanwaltschaft machte keine Angaben dazu, ob die beschuldigten Aufsichtspersonen Lehrer sind.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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