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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Schiff lässt Häfen aus Kreuzfahrt-Passagiere rebellieren an Bord
Weil eine Nordeuropa-Kreuzfahrt nicht nach Plan verlief, eskalierte an Bord der "Norwegian Spirit" die Lage.
So hatten sich die Passagiere ihre zweiwöchige Kreuzfahrt der norwegischen Reederei "Norwegian Cruise Line" (NCL) durch Nordeuropa sicher nicht vorgestellt. Vom englischen Southampton aus sollte die "Mystische Fjorde"-Tour unter anderem über Amsterdam, Dublin, Belfast, Dänemark und die norwegischen Fjorde nach Reykjavik in Island führen.
Doch schon am ersten Tag der Reise wurde der geplante Stopp in Amsterdam gestrichen. Stattdessen steuerte das Schiff einen Hafen in der französische Normandie an. Doch auch dieser Stopp musste wegen schlechter Wetterbedingungen ausfallen, wie mehrere Medien berichten. Immer wieder habe das Schiff den Kurs geändert, konnte die geplanten Häfen nicht anlaufen. Auch die Stopps in Island – der eigentliche Höhepunkt der Reise – seien ausgefallen.
Nach knapp einer Woche an Bord und mehreren ungeplanten Tagen auf See steuerte das Schiff schließlich den Ausweichhafen Greenock in der Nähe von Glasgow an. Doch kurz bevor das Schiff anlegen sollte, sei den Passagieren in einer Durchsage mitgeteilt worden, dass auch dieser Stopp wegen schlechten Wetters ausfallen müsse.
Das sei der Punkt gewesen, an dem es vielen der 2.000 Passagieren an Bord offenbar zu viel wurde. Laut den Medienberichten versammelten sich die Passagiere im Atrium des Schiffes und hielten Protest-Schilder in die Höhe, bezeichneten die Crew-Mitglieder als Lügner und forderten lautstark ihr Geld zurück.
Auf einem extra eingerichteten Twitter-Account namens "NCLHELL" – Norwegian Cruise Line Hölle – machen die Passagiere ihrem Ärger Luft und dokumentieren mit Fotos und Videos die missglückte Kreuzfahrt.
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Der US-Sender CNN sprach mit zwei amerikanischen Passagieren an Bord des Schiffes. Ihnen zufolge waren die Gäste auch deshalb so aufgebracht, weil mit jedem ausgefallenem Stopp auch die bereits gebuchten Touren an Land ausfallen mussten - und diese zum Teil nicht erstattungsfähig seien. Außerdem beschwerten sich die Passagiere über nicht funktionierende Toiletten und das schlechte Essen an Bord. Zudem warfen sie der Crew vor, nicht angemessen auf die Situation reagiert zu haben.
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"Sie ließen es zu, dass die Menschen an Bord wirklich nervös wurden und sich um ihre Sicherheit fürchteten", sagte der Passagier Matt Rogers gegenüber "CNN Travel". "Als es laut wurde, verließ der Generaldirektor das Atrium, was erst recht zur Eskalation führte."
Um die Gäste während der ungeplanten Seetage bei Laune zu halten, bot die Rederei für 69 Euro pro Person auch Führungen durch die Schiffs-Wäscherei an. "Für jeden Tag, an dem das Schiff auf See feststeckte, hat NCL noch mehr Geld gemacht", heißt es dazu auf dem Twitter-Account.
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Norwegian Cruise Line entschuldigte sich für die Änderung der Reiseroute aufgrund des schlechten Wetters: "Wir entschuldigen uns für die Unannehmlichkeiten und Enttäuschungen unserer Gäste", heißt es in einem Schreiben der Rederei. Als Entschädigung wurde den Gästen demnach 25 Prozent Rabatt auf eine zukünftige Kreuzfahrt angeboten.