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Newsblog zu Notre-Dame: Kathedrale soll "großen Regenschirm" bekommen


Newsblog zu Notre-Dame
Kathedrale soll "großen Regenschirm" bekommen

Von dpa, afp, rtr, t-online
Aktualisiert am 19.04.2019Lesedauer: 22 Min.
Die Notre-Dame-Kathedrale nach dem verheerenden Brand: Es wurden Schwachstellen im Gewölbe und einem Giebel im nördlichen Querschiff entdeckt.Vergrößern des Bildes
Die Notre-Dame-Kathedrale nach dem verheerenden Brand: Es wurden Schwachstellen im Gewölbe und einem Giebel im nördlichen Querschiff entdeckt. (Quelle: ap-bilder)

Das Feuer in Notre-Dame ist gelöscht. Die Struktur der Kathedrale konnte gerettet werden. Nun hat der Chefarchitekt einen Plan. Alle Infos im Newsblog.

19.4.2019, 11.47 Uhr: Notre-Dame soll "großen Regenschirm" bekommen

Ein "großer Regenschirm" soll die schwer beschädigte Pariser Kathedrale Notre-Dame vor Wasser schützen. Dabei handele es sich um eine große Plane, die über dem Gebäude angebracht werden soll, sagte die Präsidentin der Architektenvereinigung für historische Gebäude, Charlotte Hubert, dem Sender BFM TV. Der Chefarchitekt werde einen "großen Regenschirm" schaffen, der die Form eines Spitzdaches haben soll. Die Konstruktion müsse größer sein als das ursprüngliche Dach, damit die Handwerker darunter arbeiten können.

18.47 Uhr: Bericht: Ermittler gehen von Kurzschluss als Ursache aus

Pariser Ermittler gehen einem Agenturbericht zufolge von einem Kurzschluss als Ursache für das verheerende Feuer in der Pariser Kathedrale Notre-Dame aus. Das sei nach dem bisherigen Ermittlungsstand höchst wahrscheinlich, zitiert die Nachrichtenagentur AP einen Polizeibeamten. Derzeit würden demzufolge brüchig gewordene Wände des Gebäudes mit Holzbohlen gesichert.

16.30 Uhr: Das Bienen-Wunder von Notre-Dame

Über ein kleines Bienen-Wunder freut sich der Imker von Notre-Dame: Trotz des verheerenden Brands seien alle drei Bienenstöcke auf dem Dach der Sakristei intakt, sagte Nicolas Géant. "Die Bienen leben. Das hatte ich nicht erwartet." Er habe Anrufe von Menschen aus aller Welt erhalten, die sich um die Tiere gesorgt hätten.

Géant sagte weiter, der Sprecher von Notre-Dame habe ihn erst zweieinhalb Tage nach dem Großbrand informiert, dass die Bienen putzmunter seien und um ihre Häuser herumschwirrten. Auch auf Satellitenbildern seien die Bienenstöcke erkennbar.

"Diese Art gibt ihre Bienenstöcke nicht auf", sagte Géant stolz über seine europäischen Bienen. Im Fall eines Brands saugten sie sich mit Honig voll und schützten ihre Königin. Der Imker hofft, die Insekten kommende Woche in Augenschein nehmen zu können, wenn die wichtigsten Arbeiten zur Stabilisierung des Gotteshauses beendet sind.

14.20 Uhr: Feuerwehrleute im Élyséepalast empfangen

Mehrere hundert Feuerwehrleute, die den Brand der Kathedrale Notre-Dame gelöscht hatten, sind am Donnerstag im französischen Präsidentenpalast empfangen worden. Staatschef Emmanuel Macron hatten den "pompiers", wie die Angehörigen der Feuerwehr auf Französisch heißen, bereits bei seiner Fernsehansprache zu Wochenbeginn für ihren gefährlichen Einsatz gedankt.

Die Feuerwehrleute warteten in einer langen Reihe von dem Präsidentenpalast in der Pariser Innenstadt, bevor sie unter Applaus von Umstehenden den Hof des Gebäudes betraten. Notre-Dame im Herzen der Hauptstadt war am Montagabend bei dem Brand stark zerstört worden.

12.50 Uhr: Experte: 90 Prozent der Kunstwerke sind gerettet

Rund 90 Prozent der Kunstwerke und Reliquien in Notre-Dame sind nach Angaben eines Versicherungsexperten bei dem verheerenden Brand in der Pariser Kathedrale rechtzeitig vor den Flammen gerettet worden. Der Evakuierungsplan sei minuziös befolgt worden, sagte der Schadensachverständige Michel Honore, der den Domschatz im Auftrag der Versicherer vor Ort begutachtet. "Der Plan selbst hat perfekt funktioniert, und deshalb sind die Verluste nicht so groß, wie man hätte befürchten können", sagte Honore nach einem Treffen mit weiteren Sachverständigen. Er ist für die Begutachtung des Domschatzes ("Trésor") zuständig.

Der Kirchenschatz besteht aus 1.000 bis 1.200 Gegenständen von wertvollen Kelchen über historische Kirchengewänder bis hin zu großformatigen Gemälden. Hilfskräfte hatten das Inventar mit einer Menschenkette vor dem Flammen in Sicherheit gebracht.

"Zu den ersten Stücken, die gerettet wurden, gehörten die Dornenkrone und der Nagel vom Kreuz", sagte Honore. "Sie standen ganz oben auf der Liste und wurden vorschriftsgemäß vorrangig herausgebracht." Die meisten großen Gemälde in der Kathedrale sähen unversehrt aus. Restauratoren müssten sie aber nochmals genau begutachten, um zu sehen, ob Ruß, Rauch oder Löschwasser sie nicht doch in Mitleidenschaft gezogen hätten. "Es herrscht große Zuversicht, dass die große Orgel in der Kathedrale nicht beschädigt ist, aber man muss auch hier genau nach Säure-Rückständen schauen", sagte Honore.

Jene Wertgegenstände, die in der Brandnacht in Notre-Dame zurückgelassen werden mussten, würden derzeit unter die Lupe genommen. Sie sollen Honore zufolge ins Louvre-Museum gebracht werden. Die geretteten Schätze wurden zunächst ins Rathaus gebracht, sollen aber ebenfalls höchstwahrscheinlich im Louvre landen. Dort könnten sie sicherer aufbewahrt werden.

11.10 Uhr: Direktor will Holzkirche als Ersatz bauen lassen

Der Direktor von Notre-Dame hat für die Zeit des Wiederaufbaus der schwer beschädigten Kathedrale eine Holzkirche auf dem Vorplatz ins Spiel gebracht. "Wir dürfen nicht sagen, die Kathedrale ist für fünf Jahre geschlossen und das war's", sagte Patrick Chauvet dem Sender CNews. "Also dachte ich mir: Kann ich nicht eine temporäre Kirche auf dem Vorplatz bauen?" Diese würde dann aus Holz sein. So könne man die zahlreichen Touristen willkommen heißen, die die weltberühmte Kathedrale besuchen. Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo unterstütze das Projekt, sagte Chauvet.


Nach ersten Berichten am Mittwoch, dass Notre-Dame bis zu sechs Jahre geschlossen bleiben wäre, scheint die Lage nun doch noch unklar zu sein. Es sei möglich, dass die Kathedrale schon bald wieder geöffnet werde, wenn es die Sicherheit des Gebäudes erlaube, sagte eine Sprecherin der Pariser Diözese. Allerdings sei es noch zu früh, um darüber eine verlässliche Aussage zu treffen.

6.46 Uhr: Bürgermeisterin will Retter von Notre-Dame ehren

Großer Festakt nach dem verheerenden Brand: Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo will heute Nachmittag die Retter der Kathedrale Notre-Dame ehren. Ihr Dank gilt vor allem Feuerwehrleuten, die teilweise unter Einsatz ihres Lebens stundenlang gegen die Flammen kämpften. Wie das Rathaus angekündigte, soll dabei Musik des deutschen Komponisten Johann Sebastian Bach erklingen.

2.00 Uhr: Macron ernennt General für Wiederaufbau von Notre-Dame

Nach den katastrophalen Brand in der Pariser Kathedrale Notre-Dame hat Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron den General Jean-Louis Georgelin zu seinem Sonderbeauftragten für den Wiederaufbau ernannt.

Wie der Élyséepalast am späten Mittwochabend mitteilte, soll der hohe Militär bereits am Donnerstag seine Arbeit aufnehmen. Macron hatte bereits angekündigt, dass die weltberühmte, über 850 Jahre alte Kirche innerhalb von fünf Jahren wiederaufgebaut werden soll. Der 41-Jährige will am Donnerstag Feuerwehrleute empfangen, die am Montagabend gegen die Flammen gekämpft hatten.

Mittwoch 17. April, 14.55 Uhr: Spendenbereitschaft für Pariser Kathedrale ungebrochen

Die Spendenbereitschaft nach dem Großbrand von Notre-Dame ist ungebrochen. Die Summe von einer Milliarde Euro dürfte bald überschritten sein: Allein 600 Millionen Euro kamen bis Dienstagabend durch Großspenden der Milliardärsfamilien Arnauld (Luxuskonzern LVHM), Pinault (Kering) und Bettencourt (L'Oréal) sowie durch den Ölkonzern Total zusammen. Weitere Spenden zwischen zehn und 20 Millionen Euro versprachen der Milliardär Marc Ladreit, der Bauriese Bouygues, die Familie Decaux, die brasilianische Milliardärin Lily Safra und ihre Stiftung, die Bankengruppe BPCE, die Bank Société Générale sowie der Versicherungskonzern Axa.

Die Stadt Paris will 50 Millionen Euro freistellen. Die französische Regierung wird vier Organisationen offiziell mit der nationalen Spendenaktion betrauen, unter anderem die Kulturerbe-Stiftung Fondation du Patrimoine. Nach dem Brand des Pariser Wahrzeichens kennt die Solidarität auch keine Länder-Grenzen. Vor allem aus den USA wurden viele Spenden angekündigt, unter anderem von Apple, dem Investor Henry Kravis (knapp neun Millionen Euro) und der katholischen University of Notre Dame aus Indiana (knapp 90.000 Euro).

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Die French Heritage Society in New York, die sich um den Schutz des französischen Architektur-Erbes kümmert, sammelte allein am Dienstag umgerechnet 35.000 Euro von 510 Einzelspendern ein. Die ungarische Stadt Szeged versprach unterdessen 10.000 Euro - aus Dankbarkeit über die Hilfe, die sie nach einer Überschwemmung 1879 von Paris bekommen hatte.

Auch in Deutschland gab es immer wieder Spendenaufrufe. Unter anderem appellierte das Erzbistum Berlin am Mittwoch an alle Pfarrgemeinden, ihre Osterkollekte für den Wiederaufbau zur Verfügung zu stellen.

13.45 Uhr: Notre-Dame bleibt bis zu sechs Jahre geschlossen

Die Pariser Kathedrale Notre-Dame wird erst wieder in fünf bis sechs Jahren für Besucher geöffnet sein. Das berichten mehrere Medien unter Berufung auf die Leitung der Kathedrale. Ein Teilbereich des Gebäudes sei sehr geschwächt worden, zitiert die "Welt" Bischof Patrick Chauvet. Es sei noch unklar, was die 67 Beschäftigten der Kathedrale in der Zukunft machen. Präsident Emmanuel Macron hatte zuvor angekündigt, die Kirche binnen fünf Jahren wieder aufbauen zu lassen.

13.20 Uhr: Frankreich ruft internationalen Architekturwettbewerb aus

Architekten aus aller Welt sollen sich am Wiederaufbau der Pariser Kathedrale Notre-Dame beteiligen: Die französische Regierung kündigte am Mittwoch einen internationalen Wettbewerb für den Spitzturm an. Der mehr als 90 Meter hohe Turm war bei dem Brand am Montagabend eingestürzt. Der neue Turm solle "den Techniken und Herausforderungen unserer Epoche angemessen" sein, sagte Edouard Philippe nach einer Kabinettssitzung, die ausschließlich dem Wiederaufbau der Kathedrale gewidmet war.

Macron hat einen Wiederaufbau von Notre-Dame innerhalb von fünf Jahren versprochen. Der frühere Kulturminister Jack Lang nannte den Plan des Staatschef realistisch: "Die Mittel sind da", sagte Lang. Er verwies auf die Spenden von mehr als 800 Millionen Euro, überwiegend aus der Privatwirtschaft.

Nach den Worten von Premier Philippe sollen vier Organisationen offiziell mit der nationalen Spendenaktion betraut werden, unter anderem die Kulturerbe-Stiftung Fondation du Patrimoine. Bei ihr gingen nach Angaben auf ihrer Facebook-Seite bereits mehr als 130.000 Euro ein, darunter allein 100.000 Euro durch den Ölkonzern Total.

Nach Kritik an den Spenden mehrerer französischer Milliardärsfamilien will die Regierung zudem die Absetzbarkeit von der Steuer neu regeln: Nach den Worten Philippes sollen Spenden bis 1.000 Euro zu 75 Prozent absetzbar sein, höhere jedoch nur zu 66 Prozent.

13.06 Uhr: Kirche soll schnellstmöglich wieder öffnen

Das Innere der Kathedrale soll wieder für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, und das so schnell wie möglich. Zunächst muss aber die Stabilität der Gewölbe gesichert sein. Die Behörden und das Bistum wollen eine Wiedereröffnung für Gläubige und Touristen innerhalb eines vernünftigen Zeitraums.

11.47 Uhr: Notre-Dame nur Minuten von ihrer Zerstörung entfernt

Nach Angaben des französischen Innenstaatssekretärs Laurent Nuñez war die Pariser Kathedrale Notre-Dame nur etwa 15 bis 30 Minuten von ihrer Zerstörung entfernt – an einem Punkt drohte der Brand einen der beiden Glockentürme zum Einsturz zu bringen. Das hätte sehr wahrscheinlich die vollständige Zerstörung der Kathedrale bedeutet. Die Grundfesten der Kathedrale und die beiden Glockentürme halten laut Nuñez stand, Sorgen bereiten aber weiter das Gewölbe und ein Giebel im nördlichen Querschiff.

Feuerwehrleute bildeten eine Menschenkette, um so viele Kunstschätze wie möglich in Sicherheit zu bringen. Einer von ihnen wurde verletzt. An allen Kathedralen Frankreichs werden am Mittwoch um 18.50 Uhr die Glocken läuten, um an den Zeitpunkt zu erinnern, an dem das Feuer am Montag entdeckt wurde. Die Behörden gehen weiter von einem Unfall als Brandursache aus.

11.11 Uhr: Feuer macht Klassiker zum Verkaufsschlager

Nach der Brandkatastrophe von Notre-Dame hat Victor Hugos Klassiker "Der Glöckner von Notre-Dame" die Spitze der Verkaufscharts beim Online-Versandhändler Amazon in Frankreich erklommen. In der Kategorie "Bücher" war der 1831 erschienene Roman am Mittwochmorgen in verschiedenen Ausgaben auf Platz eins, drei, fünf, sieben und acht der am meisten verkauften Produkte.

Hugo verewigte die Kathedrale mit seinem Roman in der Literatur. Die später verfilmte Geschichte mit dem französischen Originaltitel "Notre Dame de Paris" handelt vom buckligen Glöckner Quasimodo und seiner Liebe zu der schönen Esmeralda im Paris des 15. Jahrhunderts. In der weltberühmten Kathedrale war am Montagabend ein Feuer ausgebrochen, sie wurde dabei schwer beschädigt.

08.40 Uhr: Experten haben Idee für neue Dachkonstruktion

Beim Wiederaufbau der schwer beschädigten Pariser Kathedrale Notre-Dame könnte der bisherige Holzdachstuhl durch eine Version aus Metall ersetzt werden. Experten verwiesen auf ähnliche Maßnahmen bei anderen zerstörten Kirchengebäuden.

Manche könnten sich nur einen originalgetreuen Wiederaufbau der Kathedrale vorstellen, sagte der Londoner Architekt Francis Maude. Er war nach dem schweren Brand im Schloss von Windsor in den Neunzigerjahren an dessen Restaurierung beteiligt gewesen. Tatsächlich aber sei das nur eine von mehreren Möglichkeiten. Maude nannte als Beispiel die im Ersten Weltkrieg beschädigte Kathedrale von Reims. Sie hat seitdem ein feuerbeständiges Stahldach.

Ähnlich sieht das auch der Kunsthistoriker Stephan Albrecht von der Universität Bamberg, zu dessen Forschungsschwerpunkten die Architektur von Notre-Dame gehört. Er sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung", er könne sich nicht vorstellen, dass der Dachstuhl aus Holz nachgebaut werde. Die Baupläne aus dem 13. Jahrhundert seien nicht mehr verfügbar, es gebe nur "vage Zeichnungen".

06.27 Uhr: Dombaumeister: "Die handwerklichen Fähigkeiten sind dünn gesät"

Ein großes Hindernis beim Wiederaufbau der ausgebrannten Kathedrale Notre-Dame in Paris dürfte nach Expertenmeinung der Fachkräftemangel sein. "Ein Riesenproblem ist dabei, dass die handwerklichen Fähigkeiten dünn gesät sind, um die vielen Kräfte mobilisieren zu können, die einen raschen Wiederaufbau ermöglichen", sagte der Vorsitzende der Vereinigung der Europäischen Dombaumeister, Wolfgang Zehetner, dem österreichischen Magazin "trend".

Von den 20 Fachkräften, die permanent mit der Restauration des Stephansdoms in Wien betraut seien, könnten zwei Leute abgestellt werden. Auch Köln und Freiburg wollten Hilfe schicken, sagte Zehetner. "Aber ich gehe davon aus, dass es gut drei Jahre dauern wird, bis die großen Schäden beseitigt sind."

Beim Wiederaufbau könnten auch vorherige Schäden ausgebessert werden. So seien in der Französischen Revolution vielen Statuen die Köpfe abgeschnitten worden. "Diese sind seither als Exponate in verschiedenen Museen ausgestellt. Die könnte man zum Beispiel wieder dorthin bringen, wo sie einst waren. Und wo sie hingehören", sagte Zehetner. Eine Rekonstruktion auch der Details des Bauwerks sei im Prinzip möglich. "Da muss man sagen, dass man im Unglück noch Glück hat. Die Pläne zu Notre-Dame sind erhalten. Und vor allem digitalisiert."

Mittwoch, 06.21 Uhr: Michelle Obama spricht Parisern Mut zu

Nach dem Brand in der Kathedrale Notre-Dame hat die frühere First Lady Michelle Obama den Parisern bei einem Besuch in der französischen Hauptstadt Mut zugesprochen. "Notre Dame wird wieder aufgebaut", sagte Obama am Dienstag bei der Vorstellung ihrer Memoiren "Becoming: Meine Geschichte" in Paris. "Sie haben viel furchtbarere Bewährungsproben durchstehen müssen als viele von uns. Seien Sie stark und haben Sie Vertrauen."

Die Frau des früheren US-Präsidenten Barack Obama sagte vor zahlreichen Zuhörern, sie habe nicht glauben können, dass die weltberühmte Kathedrale wirklich in Flammen steht. "Ich habe es erst begriffen, als ich die Bilder gesehen habe."

Paris und Notre-Dame hätten für sie immer eine besondere Bedeutung gehabt. "Paris war meine erste internationale Erfahrung, als ich ein kleines Mädchen war." Sie sei damals zur Kathedrale gegangen und habe in dem Viertel eine Crêpe mit Käse gegessen. Michelle Obama befindet sich derzeit auf einer Lesereise für "Becoming: Meine Geschichte". Ihre Mitte November erschienenen Memoiren wurden binnen kürzester Zeit zum Bestseller.

21.18 Uhr: "Unser Herz ist in Flammen aufgegangen"

Dass Notre-Dame mehr als nur eine Sehenswürdigkeit ist, zeigt die emotionale Ausnahmesituation in Paris. t-online.de hat in der französischen Hauptstadt fünf Menschen getroffen, für die die Kathedrale ein Teil ihres Lebens ist. Der Schmerz ist groß, aber auch Wut kommt auf.

20.21 Uhr: Macron hofft auf Wiederaufbau innerhalb von fünf Jahren

Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron hat einen Wiederaufbau der ausgebrannten Kathedrale Notre-Dame innerhalb von fünf Jahren in Aussicht gestellt. Das Pariser Wahrzeichen solle dann noch schöner als vorher sein, sagte Macron am Dienstagabend in einer Fernsehansprache. "Wir werden handeln. Und wir werden Erfolg haben." Bereits am Montagabend nach Ausbruch des Feuers hatte Macron versprochen, das gotische Bauwerk wieder aufzubauen.

Macron deutete seine Hoffnung an, der Wiederaufbau könnte dabei helfen, das gespaltene Frankreich wieder zu einen. Er sagte, zur Renovierung würden aber auch weniger reiche Menschen beitragen. In Frankreich gehen seit Monaten Zehntausende Menschen, die sogenannten Gelbwesten, allwöchentlich auf die Straße, um gegen politische und soziale Missstände zu protestieren.

Macron hatte als Reaktion auf die Proteste im Zuge der "Nationalen Debatte" Reformmaßnahmen angekündigt. Deren Veröffentlichung verschob er wegen der Brandkatastrophe aber nun auf unbestimmte Zeit. Im Moment sei nicht die richtige Zeit dafür, sagte er. Der Präsident hatte wegen des Feuers bereits eine TV-Ansprache und eine Pressekonferenz zu seinen Reformplänen abgesagt.

19.40 Uhr: Staatsanwaltschaft befragt Bauarbeiter

Die Pariser Staatsanwaltschaft hat nach der Brandkatastrophe von Notre-Dame mehrere Bauarbeiter und Firmen befragt, die an der Restaurierung des Gotteshauses beteiligt waren. Noch in der Nacht seien die ersten Mitarbeiter vernommen worden.

Die Ermittler gehen nicht von einem vorsätzlich gelegten Brand aus. Sie halten einen Unfall für wahrscheinlich und leiteten Ermittlungen wegen fahrlässiger Brandstiftung ein. "Nichts deutet auf eine vorsätzliche Tat hin", sagte Staatsanwalt Rémy Heitz.

Das bei der Restaurierung der Kathedrale federführende Unternehmen wies Anschuldigungen zurück, für den Ausbruch des Feuers verantwortlich zu sein. Alle Sicherheitsvorschriften seien eingehalten worden, sagte Julien Le Bras, Chef des Gerüstbauers Le Bras Frères.

18.00 Uhr: Viel besuchter Ort Notre Dame – t-online.de-Reporter vor Ort

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17.18 Uhr: Merkel will beim Wiederaufbau der Kathedrale helfen

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat Frankreich Hilfe beim Wiederaufbau der durch einen Brand schwer beschädigten Pariser Kathedrale Notre-Dame angeboten. Es habe sie tief berührt, die Kirche in Flammen zu sehen, sagte die CDU-Politikerin am Dienstag in Berlin. Bei der Kathedrale handele es sich um ein gemeinsames europäisches Erbe. Deutschland sei daher "auch gerne bereit, (...) dass wir gemeinsam an dem Wiederaufbau mitwirken, auch mit deutscher Expertise, mit deutscher Erfahrung". Dies habe sie mit Kulturstaatsministerin Monika Grütters vereinbart. Die Kulturminister würden sich darüber austauschen. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron habe sie am Vormittag telefonisch ihre Anteilnahme übermittelt.

15.21 Uhr: Solidarität mit Notre-Dame: Glocken sollen in ganz Frankreich läuten

Nach dem verheerenden Brand in der Pariser Kathedrale Notre-Dame sollen am Mittwochabend Kirchenglocken im ganzen Land läuten. "Der Brand in der Kathedrale Notre-Dame de Paris ist ein Schock, weit über die Katholiken unseres Landes hinaus", teilte die französische Bischofskonferenz mit.

Die Glocken aller Kathedralen sollen um Punkt 18.50 Uhr läuten – zu diesem Zeitpunkt wurde der Brand in dem weltberühmten Wahrzeichen am Montagabend entdeckt. Alle Diözesen in Frankreich wollten so ihre Solidarität mit der Pariser Diözese zum Ausdruck bringen, hieß es weiter.

14.50 Uhr: Schwachstellen im Gebäude entdeckt

Nach dem Großbrand in Notre-Dame ist die Struktur des weltberühmten Kirchengebäudes weitgehend stabil. "Im Ganzen hält die Struktur stand", sagte Innenstaatssekretär Laurent Nuñez. Allerdings seien einige Schwachstellen im Gewölbe und einem Giebel im nördlichen Querschiff entdeckt worden. Der Giebel müsse deshalb abgesichert werden. Fünf Gebäude in der Nachbarschaft der Kathedrale seien evakuiert worden.

Ob die gotische Kathedrale gerettet werden konnte, habe sich am Montagabend "innerhalb einer viertel Stunde, einer halben Stunde" entschieden, sagte Nuñez. Es gehe nach dem Löschen der letzten Brandherde am Dienstagvormittag nun darum sicherzustellen, dass das Gebäude keinen weiteren Schaden nimmt.


Die Struktur der gotischen Kathedrale und die Fassade mit den beiden Haupttürmen konnten am Montagabend gerettet werden. Das Dach und ein Spitzturm wurden zerstört. Zwischenzeitlich hatte die Feuerwehr befürchtet, die gesamte Kirche könnte einstürzen.

14.29 Uhr: Queen lobt Einsatz bei Großbrand in Notre-Dame

Die britische Königin Elizabeth II. hat erschüttert auf das verheerende Großfeuer in der Pariser Kathedrale Notre-Dame reagiert. "Ich bewundere aufrichtig die Einsatzkräfte, die ihr Leben riskiert haben, um dieses bedeutende nationale Denkmal zu retten" , teilte die 92 Jahre alte Queen in London mit.


Ihr ältester Sohn, Thronfolger Prinz Charles (70), schrieb in einer gesonderten Mitteilung an den französischen Präsidenten Emmanuel Macron: Man leide mit dem Volk in Frankreich. Er verwies auf einen Großbrand auf Schloss Windsor bei London vor 27 Jahren.

Im November 1992 hatte ein Feuer einen erheblichen Teil des Schlosses zerstört. Der Brand, der in der Kapelle ausgebrochen war, vernichtete neun Staatsräume und beschädigte etwa 100 Räume schwer. Der Wiederaufbau dauerte Jahre; der Brandschutz wurde verbessert.

13.22 Uhr Priester wird zum Helden von Notre-Dame

Der französische Priester Jean-Marc Fournier ist in der Nacht des Flammeninfernos von Notre-Dame zum Helden geworden – nicht zum ersten Mal in seinem Leben.


Fournier, der Kaplan der Pariser Feuerwehr ist, ging nach Augenzeugenberichten mit den Einsatzkräften in die brennende Kathedrale und soll die wichtigste Reliquie – die Dornenkrone, die Jesus bei seiner Kreuzigung getragen haben soll – aus den Flammen gerettet haben. Die Dornenkrone und andere Gegenstände wurden im Pariser Rathaus untergebracht, sagte Frankreichs Kulturminister Franck.

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Bereits nach dem Anschlag auf das Bataclan-Theater am 13. November 2015 wurde Fournier als Held gefeiert. Fournier war direkt nach dem Anschlag im Theater, betete für die Toten und stand den Verletzten sowie denen, die Angehörige verloren hatten, bei. Bei dem Attentat im Bataclan wurden 90 Menschen getötet.

13.12 Uhr: t-online.de-Reporter Tobias Ruf vor Ort

Die Stimmung in Paris ist nach dem Feuerinferno weiter gedrückt. "Ein bewegender und trauriger Anblick", schreibt unser Reporter Tobias Ruf beim Anblick der schwer beschädigten Kathedrale Notre-Dame.

12.47 Uhr: Ermittler gehen weiter von Unfall aus

Die Pariser Staatsanwaltschaft geht weiter davon aus, dass der verheerende Brand in der Kathedrale Notre-Dame auf einen Unfall beruht. "Nichts weist derzeit in die Richtung einer vorsätzlichen Tat", sagte der Pariser Staatsanwalt Rémy Heitz. Die Staatsanwaltschaft hatte bereits in der Nacht bestätigt, dass sich die Ermittlungen um eine "unbeabsichtigte Zerstörung" durch Feuer drehen.

Laut Heitz werden Zeugen angehört. Dazu gehören auch Arbeiter, die bei den Renovierungsarbeiten in der Kathedrale beschäftigt waren. Laut Heitz suchen rund 50 Ermittler nach der Brandursache.

Es habe am Montag zwei Mal Alarm gegeben: Einmal um 18.20 Uhr, dabei sei aber bei einer Überprüfung kein Feuer entdeckt worden. Der zweite Alarm wurde um 18.43 Uhr ausgelöst – dann sei der Brand im Dachstuhl entdeckt worden.

12.23 Uhr: Putin will Spezialisten nach Paris schicken

Kremlchef Wladimir Putin hat nach dem verheerenden Brand in der Pariser Kathedrale Notre-Dame Frankreich Hilfe von russischen Spezialisten beim Wiederaufbau angeboten. "Er schlug vor, die besten Experten nach Frankreich zu schicken. Sie haben große Erfahrung in der Restaurierung von Weltkulturerbe", teilte der Kreml mit.

Die Kathedrale sei ein unschätzbarer kultureller Wert für Europa und die ganze Welt, sagte der russische Präsident in einem Schreiben an seinen französischen Kollegen Emmanuel Macron. "Das Unglück, das in dieser Nacht geschehen ist, schmerzt auch in den Herzen der Russen."

11.43 Uhr: Trauergeläut als Zeichen der Solidarität mit Notre-Dame

Mit einem Trauergeläut und einer Andacht im Hamburger Michel bekunden die Hauptkirchen der Hansestadt Dienstagmittag ihre Verbundenheit mit der vom Feuer zerstörten Kathedrale Notre-Dame in Paris. "Menschen in aller Welt und auch wir hier in Hamburg stehen erschüttert vor der Verwüstung von Frankreichs bedeutendster Kirche", sagte die evangelisch-lutherische Bischöfin Kirsten Fehrs. "Zu Beginn der Karwoche, die ja ohnehin eine Zeit der Trauer ist, wissen wir uns mit den Christinnen und Christen Frankreichs einig in Gedenken und Gebet." Neben den Glocken des Michel werden auch die Hauptkirchen St. Petri, St. Nikolai, St. Jacobi und St. Katharinen ihre Trauerglocken läuten. Im Michel beginne das Geläut um 11.55 Uhr und dauere bis 12.05 Uhr.

Auch mehrere Kathedralkirchen wollen am Dienstagmittag als Zeichen der Solidarität mit der zum Teil zerstörten Kathedrale Notre-Dame in Paris die Glocken läuten lassen. Nach dem Läuten um 12 Uhr sollen in den großen Kirchen zudem Gebete stattfinden. Damit folgen die Kirchen einem Aufruf des Kölner Dompropsts Gerd Bachner.

Ein Sprecher des Bistums Mainz sagte, dass der Mainzer Domdekan Heinz Heckwolf aus Köln angerufen worden sei. Er sei gefragt worden, ob der Mainzer Dom bei der Aktion mitmachen wolle. Sowohl im Kölner als auch im Mainzer Dom wollen die Domdekane und Baumeister im Anschluss an das Gebet über die Brandschutzmaßnahmen in den Gotteshäusern informieren. Wie viele Kirchen in Deutschland dem Aufruf folgen werden, blieb zunächst unklar.

11.26 Uhr: Kölner Dombaumeister: Wiederaufbau dauert Jahrzehnte

Nach dem Feuer in Notre-Dame rechnet der Kölner Dombaumeister Peter Füssenich mit einem jahrzehntelangen Wiederaufbau. "Jetzt zu spekulieren, wie lange der Wiederaufbau dauern und was er kosten wird, ist ein Blick in die Glaskugel", sagte Füssenich. "Aber allein wenn man die Fernsehbilder gesehen hat, weiß man, dass es nicht nur Jahre sein werden, bis der letzte Schaden beseitigt ist, sondern dass es da um Jahrzehnte geht."

Die nächsten Tage seien nun entscheidend, betonte der Experte. Die steinernen Deckengewölbe unterhalb des verbrannten Dachstuhls hätten sich mit Löschwasser vollgesogen. "Das hat dazu geführt, dass es zu einer Gewichtszunahme der überwölbten Decken um ein Vielfaches gekommen ist. Man wird die nächsten Tage abwarten müssen, ob die Gewölbe standhalten – trotz dieses Gewichts."

Die Zerstörung des Dachstuhls von Notre-Dame sei ein besonders großer Verlust, weil er überwiegend noch aus dem 13. Jahrhundert gestammt habe. Der Kölner Dom besitze einen Dachstuhl aus Eisen aus dem 19. Jahrhundert. "Im Vergleich zu einem hölzernen brennt der nicht direkt. Wenn aber ein großes Feuer auf ihn einwirkt, dann hat das auch Folgen. Dann verzieht sich so ein eiserner Dachstuhl."

10.57 Uhr: Reaktionen der Kirche: "Der Papst ist Frankreich nahe"

Kirchenvertreter haben mit Bestürzung und Anteilnahme auf den Brand in der Pariser Kathedrale Notre-Dame reagiert. Der Vatikan erklärte am Dienstag, Papst Franziskus bete "für Frankreichs Katholiken und für die Bevölkerung von Paris". Auch von deutschen Geistlichen kamen Worte der Anteilnahme.

"Der Papst ist Frankreich nahe", schrieb der Vatikansprecher am Dienstagmorgen bei Twitter. Denjenigen, die mit der "dramatischen Situation" in Paris konfrontiert seien, entbiete Franziskus seine Gebete.

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Die Deutsche Bischofskonferenz wandte sich mit einem Schreiben an den Erzbischof von Paris, Michel Aupetit. Ihr Vorsitzender, Kardinal Reinhard Marx, sprach Aupetit, den Gläubigen des Pariser Erzbistums und allen Menschen Frankreichs seine "tief empfundene Anteilnahme" aus. "In Notre Dame haben sich über Jahrhunderte Baustile, Kunstgeschichte und bedeutende historische Ereignisse vereint, die den europäischen Kontinent mit prägten," schrieb Marx. Mit dem Feuer sei das Herzstück des katholischen Glaubens in Paris ebenso getroffen worden wie eines der Wahrzeichen ganz Frankreichs und Europas.

Berlins Erzbischof Heiner Koch zeigte sich zutiefst erschüttert. Die Bilder der brennenden Kathedrale schmerzten ihn, erklärte Koch. Er fühle sich Paris und seinem Erzbischof "in diesen Stunden im Gebet verbunden". Berlin und Paris verbindet eine jahrzehntelange Städtepartnerschaft.

10.28 Uhr: Tusk ruft Mitgliedstaaten zur Hilfe für Notre-Dame auf

EU-Ratspräsident Donald Tusk hat nach dem verheerenden Brand in der Pariser Kathedrale Notre-Dame alle anderen EU-Mitgliedstaaten zur Hilfe beim Wiederaufbau aufgerufen. "Ich weiß, dass Frankreich das allein machen könnte, aber hier geht es um mehr als nur materielle Hilfe", sagte Tusk im Europaparlament. Der Brand der Kathedrale habe vor Augen geführt, dass man in der EU durch etwas Bedeutenderes und Tiefgreifenderes verbunden sei als durch Verträge. "Heute verstehen wir besser, was die Grundlage der Gemeinsamkeiten ist, wir wissen besser, wie viel wir verlieren können – und dass wir das zusammen verteidigen wollen", sagte er.

EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker sprach mit Blick auf den Brand von einem "schrecklichen Tag für alle, die Frankreich und Paris lieben" und kündigte an, dass die EU-Kommission alle Unterstützung leisten werde, die Frankreich möglicherweise benötigen könnte. "Gestern ist ein bedeutender Teil Frankreichs schwer verwundet worden und wir sind alle ein bisschen Witwer und Witwen", sagte Juncker.

09.51 Uhr: Brand in Kathedrale Notre-Dame komplett gelöscht

Der Großbrand in der weltberühmten Pariser Kathedrale Notre-Dame ist nach Angaben der Feuerwehr komplett gelöscht. Alle Flammen seien gelöscht, nun müssten Experten das Ausmaß der Schäden prüfen, sagte ein Feuerwehrsprecher am Dienstagmorgen.

Bis zum Morgen seien die Einsatzkräfte der Feuerwehr vor allem damit beschäftigt gewesen, die beiden Glockentürme der Kirche zu schützen, sagte Plus. Dies sei gelungen. Rund hundert Feuerwehrleute blieben nun weiter im Einsatz, um die Bausubstanz zu überwachen und eventuelle Brandnester zu löschen.

Der Brand war am Montagabend auf dem Dach ausgebrochen und hatte sich rasend schnell auf einer Fläche von rund 1.000 Quadratmetern ausgebreitet.

Nach dem verheerenden Großbrand stehen die Ermittlungen nach den Ursachen im Fokus. Es sei weiterhin unklar, warum am frühen Montagabend das Feuer in dem weltberühmten Wahrzeichen der französischen Hauptstadt ausgebrochen sei, sagte der Staatssekretär im Innenministerium Laurent Nunez. Die Ermittlungsbehörden gingen zunächst von einem Unglück aus. Weite Teile der Kathedrale wurden zerstört, die beiden markanten Türme sowie die Grundmauern der acht Jahrhunderte alten Kirche konnte die Feuerwehr jedoch retten.

09.50 Uhr: Notre-Dame-Direktor: Keine Mängel beim Brandschutz

Der Direktor der Pariser Kathedrale Notre-Dame sieht keine Sicherheitsmängel beim Brandschutz. Es gebe etwa Brandaufseher, die drei Mal täglich den Dachstuhl prüfen, sagte Patrick Chauvet am Dienstagmorgen dem Sender France Inter. "Ich denke, dass man nicht mehr machen kann." Aber es gebe natürlich immer Vorfälle, die man so nicht habe vorhersagen könne. Man müsse nun prüfen, was passiert sei – er wisse es noch nicht.

09.41 Uhr: Drei Leichtverletzte bei verheerendem Brand

Bei dem verheerenden Brand in Notre-Dame sind nach ersten Erkenntnissen drei Menschen leicht verletzt worden. Dabei handele es sich um zwei Polizisten und einen Feuerwehrmann, teilte die Pariser Feuerwehr mit. Die Struktur der Kathedrale sei nach neun Stunden "erbittertem Kampf" erhalten, die wichtigsten Kunstwerke habe man retten können.

09.25 Uhr: Schon 310 Millionen Euro für Wiederaufbau bereitgestellt

Am Morgen nach dem verheerenden Brand in der Kathedrale Notre-Dame stehen bereits 360 Millionen Euro für ihren Wiederaufbau bereit.

Bürgermeisterin Hidalgo brachte zudem eine internationale Geberkonferenz für den Wiederaufbau ins Gespräch, um "Mäzene aus der ganzen Welt" zusammenzubringen. Sie könne gleichzeitig als Treffpunkt von Experten dienen, sagte Hidalgo dem Radionetzwerk France Inter.

Neben offiziellen Geldern stehen auch bereits zwei große Privatspenden zur Verfügung: Der größte und der zweitgrößte Luxusgüterkonzern Frankreichs, LVMH und Kering, verpflichteten sich zu Millionenspenden im dreistelligen Bereich.

Die Milliardärsfamilie Pinault will nach eigenen Angaben 100 Millionen Euro für den Wiederaufbau der von Flammen verwüsteten Kathedrale zur Verfügung stellen. Das gab der Chef des Modekonzerns Kering (Gucci, Saint Laurent, Balenciaga), François-Henri Pinault, in der Nacht zum Dienstag bekannt. "Diese Tragödie trifft alle Franzosen", erklärte die Familie. In solch einer Situation wolle jeder mithelfen, "schnellstmöglich diesem Juwel unseres nationalen Kulturerbes wieder Leben einzuhauchen".

Am Dienstagmorgen zog dann LVMH (Moët Hennessy - Louis Vuitton) nach: Die Unternehmensgruppe versprach eine Spende von 200 Millionen Euro für den Wiederaufbaufonds. In einer Erklärung hieß es, LVMH und die Besitzerfamilie Arnault wollten nach "dieser nationalen Tragödie" ihre Solidarität zeigen. Notre-Dame sei ein Symbol Frankreichs, seines kulturellen Erbes und seiner Einigkeit.

Präsident Emmanuel Macron versprach bereits einen Wiederaufbau der Kathedrale und kündigte eine nationale Spendenaktion an.

08.35 Uhr: Experten prüfen Einsturzgefahr

Nach dem Großbrand in Notre-Dame besteht nach Angaben des französischen Innenministeriums immer noch Einsturzgefahr. Da die Brandgefahr mittlerweile gebannt sei, müsse nun geklärt werden, wie die Bausubstanz der Kirche dem Feuer standhalten werde, sagte Innenstaatssekretär Laurent Nuñez. Experten und Architekten sollen seinen Angaben zufolge in Kürze darüber beraten, ob die Kathedrale stabil sei und die Feuerwehr ihre Arbeit im Innern fortsetzen könne.

Ein Feuerwehrsprecher hatte in der Nacht von dramatischen Schäden gesprochen: Die Flammen zerstörten demnach weite Teile des Daches und brachten einen Kirchturm zum Einsturz. Die Struktur der gotischen Kathedrale und die Fassade mit den beiden Haupttürmen konnten demnach aber gerettet werden. Zwischenzeitlich hatte die Feuerwehr befürchtet, die gesamte Kirche könnte einstürzen.

07.40 Uhr: Feuerwehr hatte große Sorge um die Türme

Bei dem verheerenden Brand der Pariser Kathedrale Notre-Dame war die Feuerwehr der französischen Hauptstadt in großer Sorge um die beiden Türme des massiven Baus. Priorität der Arbeiten sei es gewesen, die Struktur der beiden Türme zu schützen, sagte der Sprecher der Pariser Feuerwehr, Gabriel Plus, am Dienstagmorgen.

Die Befürchtung sei gewesen, dass die Konstruktion der Türme geschwächt würde und die tonnenschweren Glocken von Notre-Dame abstürzen könnten. Zu Beginn der Löscharbeiten sei es nicht übereilt gewesen, einen Zusammenbruch der Strukturen zu bedenken.

Eine große Herausforderung für die Arbeiten sei die Sicherung der Kunstschätze gewesen. Nach dem Einsturz des Spitzturms, der sich im Zentrum des Mittelschiffs befand, seien Leute aus dem Inneren der Kirche zurückgezogen worden. Dort sei dann ein Roboter eingesetzt worden. In den kommenden Stunden gehe es darum, das Feuer richtig zu löschen und neue Brandherde zu verhindern. Mit Lasertechnik würden Teams die Struktur des Baus untersuchen.

07.35 Uhr: Innenministerium: Brandgefahr ist gebannt

Das Feuer in der Pariser Kathedrale Notre-Dame ist nach Angaben von Frankreichs Innenministerium unter Kontrolle. Die Brandgefahr sei gebannt, nun müsse man schauen, wie die Struktur des Gebäudes dem schweren Brand standhalten werde, sagte der Staatssekretär im Innenministerium, Laurent Nuñez, am frühen Dienstagmorgen dem Sender BFM TV.

Experten und Architekten wollten am Morgen darüber beraten, wie die Feuerwehr ihre Arbeit fortsetzen kann und ob die Kathedrale stabil ist, sagte Nuñez. Rund hundert Feuerwehrleute seien noch im Einsatz. Bei dem Brand sei ein Feuerwehrmann leicht verletzt worden, sagte Feuerwehrchef Jean-Claude Gallet. "Wir hatten großes Glück."

07.30 Uhr: Macron verspricht Wiederaufbau von Notre-Dame

Nach dem schweren Brand in der Pariser Kathedrale von Notre-Dame will Frankreich das berühmte Wahrzeichen wieder instand setzen. "Wir werden Notre-Dame wieder aufbauen", sagte Staatschef Emmanuel Macron noch am Abend. "Denn das ist es, was die Franzosen erwarten". Macron hatte am Abend die ursprünglich geplante Fernsehansprache zu den "Gelbwesten"-Protesten wegen des Feuers abgesagt.

Am frühen Morgen erklärte die Feuerwehr den Brand für "unter Kontrolle und teilweise gelöscht". Es gebe lediglich noch einzelne Glutnester. Die Pariser Staatsanwaltschaft ermittelt, bislang wird dabei die Spur eines Unfalls verfolgt.

An der Kathedrale waren rund 400 Feuerwehrleute im Großeinsatz und kämpften mit Löschwagen gegen das Feuer. Nach Angaben von Einsatzleiter Jean-Claude Gallet konnte die Struktur der gotischen Kirche gerettet werden. Die Kirche könne in ihrer Gesamtheit erhalten werden, erklärte er.

06.43 Uhr: Dombaumeisterin: Ich kann das Feuer kaum begreifen

Die Bilder von der brennenden Kathedrale in Paris haben die Dombaumeisterin Regine Hartkopf entsetzt – und verwundert: "Holz entzündet sich nicht so schnell." Bei t-online.de spricht sie über Brandschutz, die Tragweite des Feuers von Notre-Dame und über Wiederaufbau. Das Interview lesen Sie hier.

06.23 Uhr: Friedrich Merz will Spenden in Deutschland sammeln

CDU-Politiker Friedrich Merz hat vorgeschlagen, auch in Deutschland Geld für die zerstörte Kathedrale Notre-Dame in Paris zu sammeln. "Wir sollten eine Bürgerinitiative ins Leben rufen, die im ganzen Land Spenden sammelt für den Wiederaufbau dieses überragenden europäischen Kulturguts", schrieb er auf Twitter. "Unsere Freundschaft mit Frankreich wird sich damit in ganz besonderer Weise zum Ausdruck bringen und vertiefen."

Nach dem verheerenden Brand in Notre-Dame hat die französische Kulturerbe-Stiftung Fondation du Patrimoine eine Spendensammlung für den Wiederaufbau gestartet. Diese "nationale Sammelaktion" war bereits in der Nacht auf der Internetseite der Stiftung zugänglich. "Damit Notre-Dame aus der Asche wiedergeboren werden kann, starten wir einen internationalen Aufruf", schrieb die Stiftung auf ihrem Twitter-Account. Zuvor hatte die französische Milliardärs-Familie Pinault bereits 100 Millionen Euro für den Wiederaufbau der Kathedrale versprochen.

Dienstag, 16.04.19, 04.08: Der Stand der Löscharbeiten

Die Feuerwehr hat den verheerenden Brand in der Pariser Kathedrale Notre-Dame nach mehrstündigen Löscharbeiten bis zum frühen Dienstagmorgen unter Kontrolle gebracht. Das berichteten die Zeitungen "Le Figaro" und "Le Parisien" übereinstimmend auf ihren Online-Seiten unter Berufung auf die Feuerwehr.

Das Feuer verwüstete den Sakralbau im Herzen der französischen Hauptstadt, der Dachstuhl stand lichterloh in Flammen. Es war am Montagabend ausgebrochen, über Stunden schlugen Flammen in den Himmel. Der kleine Spitzturm in der Mitte des Dachs brach zusammen. Das genaue Ausmaß der Zerstörungen war in der Nacht noch nicht bekannt. Staatschef Emmanuel Macron hatte am späten Montagabend gesagt, das Schlimmste sei verhindert worden, denn die Fassade und die beiden Haupttürme seien nicht zusammengestürzt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa, AFP, Reuters
  • Eigene Recherchen
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