Deutschlandwetter Trockenheit wird immer größeres Problem
Für viele im Norden und Osten ist es kaum zu glauben: Es bleibt weiter trocken und sonnig, wie schon seit Wochen. Was Ferienkinder und Urlauber begeistert, macht Landwirten zunehmend Sorgen.
Die Trockenheit vor allem im Norden und Osten Deutschlands hält weiter an. Auch in den nächsten Tagen ziehen nach Vorhersage des Deutschen Wetterdienstes (DWD) zwar immer wieder Wolkenfelder durch, Regen bringen sie aber kaum. Im Süden und Südwesten Deutschlands kann es hingegen in den nächsten Tagen heftige Regengüsse und Gewitter geben. Die Temperaturen bleiben überall sommerlich.
Was die Besucher von Public-Viewing-Plätzen im Norden und Osten freut, droht für Landwirte inzwischen zum ernsten Problem zu werden. Vor allem beim Getreide drohen Ernteausfälle. "Man kann vielleicht mit ähnlichen Einbußen wie im Jahr 2003 rechnen", sagte Harald Maier, Agrarmeteorologe beim DWD. Das wäre dann etwa ein Viertel weniger Ertrag. Bei anderen Nutzpflanzen sei die Entwicklung noch nicht klar absehbar.
Zahlreiche Waldbrände sorgen für Gefahr
Problematisch ist die anhaltende Trockenheit auch für Wälder. In Teilen Niedersachsens und Brandenburgs gilt seit Wochen die höchste Waldbrand-Gefahrenstufe. Am Wochenende kam es in Niedersachsen zu einer Vielzahl von Bränden vor allem auf Ackerflächen. Allein im Großraum Braunschweig musste die Feuerwehr am Samstag zu acht Bränden auf Wiesen und Feldern ausrücken.
Ein Böschungsbrand an der Bahnstrecke Hannover-Bielefeld hatte am Samstagabend Verzögerungen im Fern- und Nahverkehr der Bahn zur Folge. In Sachsen-Anhalt wurde am Sonntag wegen eines Großbrandes auf mehreren Feldern die A143 am Dreieck Halle-Süd gesperrt. Über der Autobahn bildete sich eine dichte Rauchwolke.
Zum Verhängnis wurde das schöne Wetter auch einigen der bundesweit zahlreich ausgeschwärmten Motorradfahrer. Mindestens acht Menschen kamen am Wochenende bei Unfällen mit Zweirädern ums Leben. Mehrere weitere Menschen wurden verletzt.
- dpa