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Klimapolitik | Malediven wollen Top-Klimaschützer werden


Klimapolitik
Malediven wollen Top-Klimaschützer werden

Aktualisiert am 27.07.2021Lesedauer: 2 Min.
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Die Malediven sind das Sorgenkind der Klimaschützer. Die Inselgruppe im Indischen Ozean liegt zum größten Teil nur rund einen Meter über dem Meeresspiegel und wäre daher von einem Anstieg des Wasserpegels extrem bedroht. Politiker des Inselstaates erwägen sogar, die gesamte Bevölkerung umzusiedeln. Gleichzeitig fährt Präsident Mohamed Nasheed aber eine zweite Strategie: Die Malediven sind als bisher siebter Staat dem "Bündnis für Klimaneutralität" (CN Net) beigetreten. Die kleine Atollgruppe hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt: sie möchte der erste kohlenstoffneutrale Staat der Welt sein.

Innerhalb von nur zehn Jahren wollen die Malediven die Metamorphose zum Klimaengel schaffen. Dieses Ziel könnten die Malediven allerdings nur erreichen, indem sie Klimaschutzprojekte in anderen Teilen der Welt fördern - eine vollständige Umstellung auf erneuerbare Energien ist so schnell nicht machbar. "Man kann zum Beispiel erneuerbare Energien oder Energieeffizienz in anderen Ländern finanzieren", erklärte Gerold Kier, Geschäftsführer von Germanwatch, gegenüber wetter.info. Besonders schwierig wird es, wenn die Emissionen des Flugverkehrs in die Klimabilanz mit einfließen sollen. Der Energieverbrauch durch Flugzeuge mache einen Großteil der Emissionen des Staates aus, so Kier.

Vorbild für andere Staaten

Mit ihrer Null-Kohlenstoff-Politik wollen die Malediven Vorbild für andere Staaten sein, denn nur durch eigene Kraft könnte der winzige Staat kaum etwas bewirken. Je nach Klimamodell erwarten Wissenschaftler einen Anstieg des Meeresspiegels um bis zu 1,5 Meter - das könnten die Malediven nicht verkraften. "Die Inseln müssten noch nicht einmal ganz versinken, schon wenn 60 oder 70 Prozent weg sind, lässt sich die Infrastruktur nicht mehr erhalten", erklärte Gerold Kier. Es bliebe nur noch die Option, die Bevölkerung umzusiedeln.

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"Grünes Wachstum"

Rückendeckung bekommen die Malediven von Achim Steiner, Direktor des UN-Umweltprogramms (UNEP). "Wenn die Staaten, die durch den Klimawandel besonders verletzlich sind, Führungsstärke zeigen, ist das keine Entschuldigung für andere, nicht zu handeln", sagte Steiner. Er appellierte an die internationale Gemeinschaft, auf der diesjährigen Klimakonferenz in Kopenhagen "grünes Wachstum" voran zu treiben.

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Weitere Inseln sind bedroht

Mit ihrem Problem sind die Malediven nicht allein. Vielen kleine Insel- und Küstenstaaten sind vom steigenden Meeresspiegel bedroht, darunter die Fidschi-Inseln, die Komoren und Tuvalu. Schon 1991 haben sich 43 dieser Staaten zum Bündnis "AOSIS" zusammengeschlossen, um ihre Interessen besser in den Vereinten Nationen vertreten zu können.

Quelle: wetter.info, mj

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