Wirbelsturm Tropensturm "Isaac" nimmt Kurs auf New Orleans
Das Zentrum des Tropensturms "Isaac" steuert direkt auf New Orleans zu. Dort dürfte er am Dienstagabend (Ortszeit) - fast genau sieben Jahren, nachdem Hurrikan "Katrina" die Stadt verwüstete - auf Land treffen. Das Nationale Hurrikanzentrum in Miami gab eine Warnung für weite Teile der nördlichen US-Golfküste heraus.
Meteorologen erwarten, dass "Isaac" als Hurrikan der Stufe 1 oder 2 mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 177 Kilometern pro Stunde Land erreichen wird. Das ist weit schwächer als "Katrina", der als Hurrikan der Kategorie 5 Höchstwerte von mehr als 252 Kilometern pro Stunde erreichte.
US-Präsident Barack Obama verhängte den Ausnahmezustand über den Staat Louisiana, in dem New Orleans liegt. Auch in den Staaten Mississippi, Alabama und Florida wurde der Notstand ausgerufen. Viele Menschen verbarrikadierten ihre Häuser.
In Louisiana und Mississippi, das wie auch Alabama im Visier des Sturms liegt, wurden niedrig gelegene Küstenstriche evakuiert. Die meisten Flughäfen in den bedrohten Gebieten schlossen, Einwohner deckten sich mit Lebensmitteln und anderen wichtigen Versorgungsgütern ein. So war nach Medienberichten auch in New Orleans das Benzin an vielen Tankstellen ausverkauft.
"Isaac" war am Wochenende über Haiti und die Dominikanische Republik hinweg gefegt. Dabei kamen mindestens 24 Menschen ums Leben.
FEMA: Dämme halten stand
Vertreter der US-Katastrophenschutzbehörde FEMA versicherten, dass die verbesserten Dämme in New Orleans Stürmen widerstehen könnten. Bei Hurrikan "Katrina" hatten die Dämme nicht standgehalten, bei Überschwemmungen waren daraufhin 1800 Menschen ums Leben gekommen.
FEMA-Leiter Craig Fugate erklärte, die Menschen sollten sich nicht zu sehr auf New Orleans konzentrieren. Die schwersten Folgen könnte der Sturm in Alabama uns Mississippi haben, sagte er.
Menschen in unmittelbar bedrohten Regionen sollten sich unverzüglich in Sicherheit bringen, forderte die FEMA. So sind insbesondere in östlichen Küstenregionen Flutwellen von über drei Metern und massive Überschwemmungen als möglich. Befürchtet wurden außerdem weit verbreitete Stromausfälle durch heftigen Wind und sintflutartigen Regen - Wetterbedingungen, die nach Experteneinschätzungen lange andauern könnten, weil sich "Isaac" recht langsam bewege und zudem einen großen Umfang habe.
Stürmischer Parteitag der Republikaner
Überschattet von "Isaac" hat in Tampa im US-Staat Florida der Parteitag der Republikaner begonnen. Einen Tag später als geplant soll Mitt Romney offiziell zum Präsidentschaftskandidaten der Partei nominiert werden.
Die Eröffnungssitzung des Republikanischen Parteitags am Montag fand wegen des Sturms vor Tausenden leeren Sitzen statt und wurde bereits nach weniger als zwei Minuten wieder vertagt. Tampa befindet sich aber nicht mehr in der Bahn von "Isaac". Dennoch kann es dort zu stürmischem Wind und starkem Regen kommen.
