Nach den Unwettern Aufräumarbeiten in vollem Gange - Millionenschäden erwartet
In Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen haben Helfer nach den heftigen Unwettern und Überschwemmungen begonnen, das Chaos zu beseitigen. "Das große Aufräumen hat begonnen", sagte ein Polizeisprecher. Die Lage in den überfluteten Gebieten im Münsterland, im Emsland und im Osnabrücker Raum entspannte sich weitgehend. Die Schäden gehen in die Millionen, genaue Schätzungen wagt aber bisher niemand. In Nordhorn herrschte dagegen weiter Anspannung.
In Nordhorn an der Grenze zu den Niederlanden war für die Rettungskräfte noch kein Aufatmen in Sicht. "Von Entspannung kann man hier noch nicht reden", sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Die Pegelstände in der Grafschaft Bentheim und in Nordhorn blieben konstant hoch.
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Innenstadt zum Teil noch überschwemmt
Teile der Nordhorner Innenstadt waren noch immer überflutet, viele Keller und Wohnräume standen weiterhin unter Wasser. Die Feuerwehr und etwa 100 Soldaten der Bundeswehr versuchten mit Sandsäcken die Gebäude zu schützen.
In Osnabrück im nordwestlichen Niedersachsen hob die Stadt am Samstagabend den Katastrophenalarm auf. Die Lage habe sich weiter entspannt, sagte Stadtsprecher Sven Jürgensen. Die Situation an einem Umspannwerk, das von den Wassermassen bedroht war, sei unter Kontrolle. Nach wie vor sind in der Region hunderte Helfer im Einsatz, um Häuser leerzupumpen.
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Auch mehrere Straßen sind nach wie vor wegen Erdrutschen und Unterspülungen gesperrt. Am Freitag war in Osnabrück auch die Hilfe der Bundeswehr angefordert worden. Die Pegelstände der Flüsse sinken aber inzwischen immer weiter.
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Feuerwehr ist abgezogen
Im nordrhein-westfälischen Arhaus ist ebenfalls wieder Ruhe eingekehrt: "Das Wasser ist zurückgegangen, die Feuerwehr nicht mehr im Einsatz", sagte am Sonntagmorgen ein Sprecher der Feuerwehr. Die westfälische Stadt war besonders schlimm von den Regenfällen betroffen.
Teile der Fußgängerzone standen unter Wasser. Ein Krankenhaus und ein Großmarkt wurden mit Erdwällen und Sandsäcken vor den Wassermassen geschützt. In einigen Straßen stand das Wasser bis zu einen Meter hoch.
"Das Wasser geht zurück"
Auch in Gronau, wo die Feuerwehr am Samstag noch gegen die Wassermassen ankämpfte, hat sich die Situation normalisiert. "Das Wasser geht zurück. Jetzt geht es daran, die vollgelaufenen Keller leerzupumpen", sagte ein Feuerwehrsprecher.
Die Aufräumarbeiten werden nach Einschätzung der Helfer wohl das ganze Wochenende dauern. "Vielerorts müssen noch Keller leergepumpt, Dämme gesichert und Straßen gesäubert werden", sagte der Sprecher der Bezirksregierung Münster.
Neue Regenrekorde
Regentief "Cathleen" hatte von Donnerstag an in vielen Teilen Deutschlands für Chaos gesorgt. Das Unwetter bescherte Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen Regenrekorde. Laut dem Wetterdienst Meteomedia fiel in Osnabrück innerhalb eines Tages vier Mal so viel Regen wie sonst im ganzen Monat. Im Münsterland drei Mal so viel.
Quelle: dpa