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Frankreich beklagt zwei "Dschungelcamp"-Tote


Panorama
Frankreich beklagt zwei "Dschungelcamp"-Tote

Von dpa
Aktualisiert am 03.04.2013Lesedauer: 2 Min.
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Die französische Version des "Dschungelcamps" steht nach zwei tragischen Todesfällen vor dem Aus: Bei den Dreharbeiten zur 16. Staffel kam zunächst ein Kandidat unter mysteriösen Umständen ums Leben. Dann beging auch noch der Team-Mediziner Thierry Costa Selbstmord. Gegen ihn waren anonym schwere Vorwürfe erhoben worden.

"Koh-Lanta" - dieser Name stand in Frankreich bislang für Traumstrände, sattgrünen Dschungel und eine der erfolgreichsten Reality-Shows. Was genau zur der Unglückserie führte, ist bis heute unklar. Nach Angaben anderer Kandidaten brach der 25 Jahre alte Gérald Babin am ersten Drehtag auf der kambodschanischen Insel Koh Rong bei einem Tauzieh-Spiel zusammen.

Wenig später teilten die Verantwortlichen mit, der junge Mann sei einem Herzstillstand erlegen. Babin habe während des Wettkampfes Anzeichen von Krämpfen gezeigt, berichtete jetzt ein Mitspieler der Tageszeitung "Le Parisien". Er habe an einen Hitzeschlag geglaubt und sich keine Sorgen gemacht.

Hat allzu große Lässigkeit den jungen Mann das Leben gekostet? Diese Frage beschäftigte viele französische Boulevard-Medien. Sie zitierten anonym Zeugen, die dem Produktionsteam und Costa vorwarfen, viel zu langsam eingeschritten zu sein.

Gab es Anweisungen, nicht zu helfen?

Sogar von Anweisungen, dem jungen Mann erst einmal nicht zu helfen, war die Rede. Die Produktionsfirma wies die Vorwürfe bislang kategorisch zurück und verwies auf laufende Ermittlungen der Staatsanwaltschaft zum Tod Babins. Das Filmmaterial werde zeigen, dass alle Sicherheitsregeln eingehalten wurden, heißt es.

Der Team-Mediziner hielt es offenbar aber nicht für möglich, seinen guten Ruf wieder herzustellen. "Mein Name ist in den Medien in den Dreck gezogen worden", schrieb der 38-Jährige, ehe er sich das Leben nahm. Er sei sicher, dass er sich nichts vorzuwerfen habe, wolle aber mit der zerstörten Reputation nicht länger leben.

Costa hatte Erste-Hilfe-Maßnahmen ergriffen, die Babin nicht mehr retteten. Er kam ins Krankenhaus und starb dort.

"Koh-Lanta" war Quotenbringer

Für den Fernsehsender TF1 und die zuständige TV-Produktionsfirma sind die Ereignisse der vergangenen Tage ein Super-GAU. Für den größten französischen Privatsender ist die in Tropenparadiesen aufgezeichnete Abenteuer-Sendung seit Jahren ein sicherer Quotenbringer.

TF1 sah sich jedoch gezwungen, sämtliche Drehtermine des laufenden Jahres abzusagen. Alle Kandidaten traten die Heimreise an.

Rund 7,4 Millionen Menschen sehen im Schnitt zu, wie mehr oder minder Prominente an einsamen Orten Robinson-Crusoe-Talente zeigen müssen und dabei um ein Preisgeld in Höhe von 100.000 Euro kämpfen. Ob TF1 je eine neue "Koh-Lanta"-Staffel drehen wird, gilt als unklar. Zuerst einmal sollen die Ermittlungen beendet werden.

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