Nach Tat in die USA geflogen Britische Polizei sucht Auftrags-Mörderin
Sie soll aus den USA nach England geflogen sein, um einen Auftragsmord zu begehen. Doch das Vorhaben scheiterte. Jetzt sucht Interpol nach der Amerikanerin.
US-Behörden suchen fieberhaft nach einer 44-jährigen Auftragskillerin, die nach einem missglückten Mordanschlag in Großbritannien flüchtig ist. Laut der britischen Staatsanwaltschaft wurde Aimee B. von Mohammed Aslam und dessen Sohn Mohammed Nazir angeheuert, um einen Rachemord an einem Boutiquebesitzer und dessen Familie in Birmingham zu begehen, berichtete britische Medien. Der Vorfall ereignete sich am 7. September 2019, als B., bedeckt mit einem Kopftuch, versuchte, den Familienvater zu töten. Ihr Plan scheiterte jedoch, als ihre Waffe nicht abfeuerte.
Am nächsten Morgen soll die mutmaßliche Täterin erneut zum Haus des Opfers gefahren sein und das Feuer eröffnet haben, bevor sie eine SMS geschrieben habe: "Hör auf, Verstecken zu spielen" und "Wo versteckst du dich?", soll darin laut Gerichtsunterlagen gestanden haben, so der "Independent". Drei Schüsse sollen abgefeuert worden sein, es gab aber keine Verletzten.
Aimee B. kehrte nach dem gescheiterten Mordversuch in die USA zurück – offenbar noch immer im Besitz der Waffe. Ein Jahr später wurde sie in Florida wegen eines Verkehrsdelikts angehalten, berichtet der "Independent". Die Polizei entdeckte die Waffe, stellte aber keinen Zusammenhang zu dem versuchten Mord her.
Die Amerikanerin wurde im Oktober 2020 vor dem Westminster Magistrates’ Court in London angeklagt, blieb jedoch der Anhörung fern und wird seither international gesucht. Mohammed Aslam und sein Sohn Mohammed Nazir wurden vergangene Woche in Großbritannien des Mordkomplotts schuldig gesprochen, berichtete die BBC. Sie hatten die Amerikanerin laut Gerichtsunterlagen angeworben, um den Ladeninhaber wegen einer langjährigen Familienfehde zu töten.
Reise in den sozialen Medien geteilt
Die gesuchte mutmaßliche Auftragskillerin hatte aus ihrem Trip nach England keinen Hehl gemacht. In sozialen Medien, so berichtete die "Times", habe sie zwischen August und September 2019 regelmäßig ihre Reise beschrieben. In einem Beitrag habe sie sogar von ihrem Komplizen gesprochen. Einen Tag vor dem Verbrechen habe sie sich mit Teufelshörnern-Symbolen gezeigt.
Unklar ist auch, warum B. den kriminellen Job annahm. Nach Angaben des "Independent" arbeitete sie offenbar als freiberufliche Grafikdesignerin und war Verwaltungsangestellte beim Baseballteam der Milwaukee Brewers.
Die britischen Behörden haben einen internationalen Haftbefehl ausgestellt. Noch steht nicht fest, ob sie überhaupt aus den USA ausgeliefert werden würde. Die britische Staatsanwaltschaft betonte laut "Independent", dass sie die 44-Jährige für ihre Taten zur Rechenschaft ziehen wolle.
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- bbc.com: "Father and son convicted over murder plot" (englisch)
- independent.co.uk: "US ‘hitwoman in hijab’ was foiled when her gun jammed and is now on the run, prosecutors say" (englisch)