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Baltimore: Experte erklärt, wie es zum Schiffsunglück kommen konnte | Video


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"Blackout" auf Containerschiff in Baltimore
Experte: "Es spricht einiges dafür"


26.03.2024Lesedauer: 1 Min.
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Baltimore, USA: Ein Experte erklärt, was das Schiffsunglück verursacht haben könnte. (Quelle: t-online)
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In der US-Stadt Baltimore hat ein Containerschiff eine Autobrücke gerammt und diese zum Einsturz gebracht. Wie konnte es dazu kommen und kann so etwas auch in Deutschland passieren?

Dramatische Szenen in der US-Metropole: Ein Schiff fährt in einen Pfeiler einer vierspurigen Autobrücke, daraufhin stürzt diese teilweise ein. Mehrere Menschen stürzen ins Wasser, die Rettungsarbeiten laufen auf Hochtouren.

Auffällig: Unmittelbar vor dem Zusammenstoß fielen mehrmals die Lichter auf dem Schiff aus. Ein Indiz für technisches Versagen, erklärt Ulf Kaspera, Direktor der Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung im Gespräch mit t-online.

Es lägen derzeit "absolut keine Hinweise" darauf vor, dass das Schiff die Brücke absichtlich gerammt habe, sagte der Polizeipräsident von Baltimore, Richard Worley.

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In der US-Stadt Baltimore hat ein Containerschiff eine vierspurige Autobrücke gerammt und zum Einsturz gebracht.
Auffällig: Unmittelbar vor dem Zusammenstoß fielen mehrmals die Lichter auf dem Schiff aus.
Ulf Kaspera, Direktor der Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung, vermutet ein technisches Versagen auf dem Schiff als Grund für das Unglück.
"Es spricht durchaus einiges dafür, dass das Schiff einen sogenannten Blackout gehabt hat. Das heißt also, die Stromversorgung ist dann zusammengebrochen. Das geht dann einher mit einem Ruderausfall. In der Phase ist das Schiff dann natürlich auch nicht zu steuern. Von der Ferne aus gesehen spricht einiges dafür. sagen wir es mal so."
"Man hat mit Sicherheit nicht zielgerichtet den Pfeiler angefahren."
Um Kollisionen möglichst zu verhindern, verfügen Schiffe dieser Größe über Abstandswarnsysteme. Diese müssen jedoch nicht zwangsläufig auch eingeschaltet werden, erklärt der Experte.
"Es gibt natürlich Warnsysteme. Das kann man dann auf einer elektronischen Seekarte oder auf dem Radar entsprechend programmieren, dass ab der Unterschreitung einer bestimmten Entfernung zu einem Bauwerk oder zu anderen Schiffen dann entsprechend Warnsignale ertönen. Allerdings werden diese Systeme ganz häufig nicht genutzt, wenn das Schiff in enges Fahrwasser gerät, weil die dann ständig anschlagen würden. Ich kann jetzt nicht sagen, ob das an Bord jetzt entsprechend eingestellt war oder nicht."
Grundsätzlich besteht für die Schiffsbesatzung keine Pflicht, die Warnsysteme einzuschalten, so Kaspera. Auf einem Schiff dieser Größe sei die Brücke ohnehin von mehreren Personen besetzt.
Bei dem verunglückten Schiff handelt es sich um ein Containerschiff mit einer Länge von rund 300 Metern und 48 Metern Breite. Die Größe des Schiffes allein sei jedoch nicht ausschlaggebend für das Unglück.
"Natürlich sind diese Schiffe etwas schwieriger zu steuern und auch wesentlich träger als ein kleines Schiff, weil einfach mehr Masse bewegt werden muss. Aber es passiert jetzt ja auch nicht ständig was mit diesen Schiffen. Vom Grundsatz her würde ich jetzt nicht sagen, dass sie gefährlich sind."
Die genauen Umstände des Unglücks werden zurzeit von den zuständigen Behörden untersucht. Wichtige Erkenntnisse könnten dafür die Brückengespräche der Besatzung liefern.
"Alle Schiffe haben einen sogenannten Voice Recorder an Bord, also einen VDR, der zeichnet alles auf. Der zeichnet die Brückengespräche auf, zeichnet Maschinen-Daten auf und den kann man auslösen. Und dann kann man die entsprechenden Daten auslesen und dann hat man schon einen ganz bunten Strauß von Informationen, die man nun entsprechend auswerten muss. Man wird natürlich mit den Beteiligten sprechen, ja alle Erkenntnisquellen nutzen, die man irgendwie bekommen kann."
Dass ein vergleichbares Unglück auch in Deutschland passieren kann, hält der Experte nicht grundsätzlich für ausgeschlossen. Das Ausmaß sei jedoch ein anderes.
"Was allerdings bei uns wahrscheinlich eher ausgeschlossen ist, ist, dass solche großen Containerriesen gegen Brücken fahren. Mir fällt ehrlich gesagt keine Brücke ein, unter der ein solcher Containerriese durchfahren könnte, außer der Köhlbrandbrücke in Hamburg. Da stehen aber die Pfeiler nicht im Wasser, sondern an Land."
Die Francis Scott Key Bridge führt über den Patapsco River in der Metropole im Nordosten der USA. Sie ist nach Angaben der Verkehrsbehörde Maryland mehr als 2,5 Kilometer lang und hat vier Fahrspuren.

Wie der Experte für Seeunfälle das Unglück einschätzt, worauf es bei der Aufklärung jetzt ankommt und ob ein vergleichbarer Vorfall auch in Deutschland passieren könnte, sehen Sie hier oder oben im Video.

Verwendete Quellen
  • Eigenes Interview
  • mit Videomaterial der Nachrichtenagentur Reuters
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