Video zeigt Vorfall im Louvre Aktivistinnen bewerfen "Mona Lisa" mit Suppe
Aufregung im Pariser Louvre-Museum: Das berühmte Gemälde "Mona Lisa" wurde Opfer einer Suppen-Attacke.
Aktivistinnen haben die "Mona Lisa" im Museum Louvre in der französischen Hauptstadt Paris am Sonntag mit Suppe beworfen. Das berichtet unter anderem die Nachrichtenagentur CLPress. Ein Video zeigt, wie zwei Aktivistinnen das Bild mit Suppe besudeln. Die Bilder sehen Sie hier oder oben.
Das berühmte Ölgemälde von Leonardo da Vinci aus dem 16. Jahrhundert ist durch eine schusssichere Glasscheibe geschützt. Es ist deswegen unwahrscheinlich, dass es beschädigt wurde.
Laut einem AFP-Journalisten wollen die beiden Frauen mit ihrer Aktion ihrer Forderung nach einem "Recht auf gesunde und nachhaltige Ernährung" Nachdruck verleihen. Sie trugen T-Shirts mit der Aufschrift "Riposte alimentaire", zu Deutsch etwa "Nahrungsmittel-Gegenschlag". Es ist der Name der Gruppe, zu der sich die Aktivistinnen zählen. Sie fordern mit ihrer Aktion eine Lebensmittelkarte für alle Menschen in Frankreich. Diese soll laut der Forderung monatlich mit 150 Euro aufgeladen werden, wie es in einem Statement der Gruppe auf X (vormals Twitter) heißt. Ihre Forderung: "Aufnahme von Nahrungsmitteln in das allgemeine System der Sozialversicherung."
Mit der Karte sollen allerdings nur ausgewählte nachhaltige Produkte erworben werden können. "Wir sind die letzte Generation, die in der Lage ist, den Zusammenbruch der Gesellschaft zu verhindern", prangert groß auf der Website der Gruppe. Ebenso wie die "Letzte Generation" und "Just stop oil" gehört die Gruppe dem internationalen Bündnis A22 an. Das Netzwerk verbindet vor allem Gruppen, die mit Aktionen des zivilen Ungehorsams auf die voranschreitende Klimakrise aufmerksam machen.
Aktivisten stellen sich hinter Bauernproteste
Auf Anfrage von t-online teilten die Aktivisten mit, dass es sich bei der Aktion im Louvre um den Startschuss für eine größere Kampagne handele. Kernforderung dieser ist die Karte für nachhaltige Lebensmittel, erklärtes Kampagnenmittel der zivile Widerstand. "Zwischen 2006 und 2020 hat sich die Zahl der Menschen, die Nahrungsmittelhilfe in Frankreich in Anspruch nehmen, verdoppelt", prangert die Gruppe auf Nachfrage an.
Jeder Dritte würde mittlerweile Mahlzeiten auslassen, auf der anderen Seite würden rund 20 Prozent der Lebensmittel weggeworfen. Die Aktivistinnen und Aktivisten solidarisieren sich in ihrer Antwort an t-online auch mit den Protesten der Bauern. Die Proteste nehmen in Frankreich seit Tagen teils militante Ausmaße an.
Trotz Zugeständnissen der Regierung haben die demonstrierenden französischen Bauern für Montag eine vollständige "Belagerung" von Paris angekündigt. Premierminister Gabriel Attal kündigte derweil mögliche "zusätzliche" Maßnahmen zum Schutz der Bauern vor unlauterem Wettbewerb aus anderen Ländern an.
"Riposte alimentaire" prangern die schlechten Arbeitsbedingungen für französische Bauern an und fordern Verbesserungen. Ebenso wie Gabriel Attal kritisieren sie den unlauteren Wettbewerb aus dem Ausland. Dass die Landwirtschaft für 21 Prozent der Treibhausgasemissionen verantwortlich ist, kritisiert die Gruppe allerdings ebenfalls. Deshalb soll ein demokratisch legitimiertes Expertengremium die Lebensmittel auswählen, welche mit der Ernährungskarte erworben werden können. So soll garantiert werden, dass die Produkte den "ökologischen und landwirtschaftlichen Kriterien" entsprechen würden.
- CLPress
- a22network.org: "WER SIND WIR?"
- ripostealimentaire.fr: "ripostealimentaire" (französisch)
- Post auf X von @riposte_alim