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Kölner Dom: So lief die Christvesper nach der Vereitelung der Anschlagpläne


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Weihnachtsgottesdienste trotz Terrorgefahr
"Wir lassen uns den Dom nicht wegnehmen"


Aktualisiert am 25.12.2023Lesedauer: 2 Min.
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Köln: Die Polizei kontrolliert den Kölner Dom nach möglichen Anschlagsplänen. (Quelle: reuters)

Islamisten planten einen Anschlag auf den Kölner Dom. Trotzdem sind die Weihnachtsmessen gut besucht – oder gerade deswegen.

Der Geist der Weihnacht ist zum Schreckgespenst geworden. Vor dem Kölner Dom stehen zahlreiche Polizisten, ihre wachsamen Augen mustern die Umgebung. Ausgerechnet zu den Weihnachtsfeiertagen ist der Terror nach Köln gekommen: Laut Sicherheitsbehörden wollten Islamisten einen Anschlag auf das Wahrzeichen der Rheinmetropole verüben. Zwar am Silvesterabend, aber sicher ist sicher. Deswegen werden die Weihnachtsgottesdienste in der Kathedrale von strengen Kontrollen und Schutzmaßnahmen begleitet.

Im Umfeld des Doms stehen dutzende Einsatzwagen der Polizei, vor dem Haupteingang haben die Polizisten Absperrgitter aufgestellt. So kontrollieren die Beamten den Einlass in die Kathedrale. Die Touristen lassen sich davon nicht stören. Sie posieren vor dem Dom für Fotos, albern herum, strecken die Zunge hinaus. Ausgelassener Alltag in der Innenstadt. Trotzdem ist es für einen Kölner eine beklemmende Szenerie, die sich an Heiligabend im Herz der Stadt bietet: Das Symbol für Heimat und Lebensgefühl umgibt an diesem Tag die unheimliche Atmosphäre eines Schreckens, dem man gerade noch einmal entkommen ist.

Polizisten tasten die Besucher ab

Dennoch – oder gerade deswegen – kommen an diesem 24. Dezember viele Menschen zur Christvesper in den Dom. Lange bevor der Gottesdienst beginnt, stehen sie in langen Schlangen vor dem Haupteingang. Polizisten sprechen die Wartenden an, klären sie, wenn nötig, über die Situation auf. "Sonst dürfen auch zwischen den Gottesdiensten Besucher in den Dom, aber das vermeiden wir heute", erklärt einer der Beamten.

Geduldig lassen die Besucher die Kontrollen über sich ergehen, ziehen auf Bitte die Jacken aus, lassen sich von den Beamten im Dom abtasten und in die Handtaschen schauen. "Levve und levve lassen", sagt man in Köln, "leben und leben lassen." Und so wollen die Menschen im Dom auch ein Zeichen setzen gegen jene, die nicht leben lassen, sondern töten wollen.

"Heute ist es wahrscheinlich nirgendwo so sicher wie hier"

"Wir lassen uns den Dom nicht wegnehmen", meint so auch eine junge Frau, die an diesem Nachmittag mit ihrem Partner in den Gottesdienst gekommen ist. Die beiden hatten den Besuch an Heiligabend schon länger geplant, die jüngsten Ereignissen taten ihrem Vorhaben keinen Abbruch. "Heute ist es wahrscheinlich nirgendwo so sicher wie hier im Dom", sagen die beiden. Und viele scheinen es genauso zu sehen: Der Dom ist an diesem Heiligabend gut besucht, die Sitzreihen lückenlos gefüllt.

Die Sicherheit ist den Polizisten zu verdanken, die aufgrund der angespannten Sicherheitslage Überstunden schieben. Auch Stadtdechant Robert Kleine, der die Christvesper abhielt, dankte den Beamten für ihren Einsatz, "durch den wir hier in diesen Tagen sicher Weihnachten feiern können." Schließlich, so Kleine, sei Weihnachten "ein Fest des Friedens und der Gewaltlosigkeit."

Die Kölner lassen sich aber nicht nur ihren Dom nicht nehmen, sondern auch nicht ihren Humor. Das beweist ein Mann in der Warteschlange vor der Kathedrale, als Polizisten ihn und seine Begleiter um Geduld bitten. "Wir haben Zeit", sagt er da. "Ohne uns fangen die da drinnen sowieso nicht an."

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
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