Nach Schiffsbrand Feuer auf der "Fremantle Highway": neue Erkenntnisse
Der Autofrachter "Fremantle Highway" war mit rund 3.800 Fahrzeugen an Bord in Brand geraten. Nun wurden neue Details bekannt.
Erste Untersuchungen am havarierten Autofrachter "Fremantle Highway" zeigen, dass nicht alle Autos den Flammen zum Opfer gefallen sind. So scheinen die unteren vier der insgesamt zwölf Decks Medienberichten zufolge weitgehend unbeschadet geblieben zu sein. Nach ersten Schätzungen könnten somit fast 1.000 Fahrzeuge noch gerettet werden, darunter auch die 500 E-Autos, die sich laut Medienberichten an Bord befunden haben sollen. Ursprünglich waren die E-Autos als Verursacher der Brandkatastrophe vermutet worden.
Doch die Bergung der noch intakten Fahrzeuge ist kompliziert. Das Feuer hat auf den oberen Decks so schwer gewütet, dass die dort gelagerten Autos mit dem Boden verschmolzen sind. Insgesamt hatte der Frachter rund 3.800 Fahrzeuge an Bord. Der Chef des Bergungsunternehmens Bokalis sagte am Montag gegenüber der "Neuen Zürcher Zeitung", die Temperaturen an Bord des Frachters seien immer noch so hoch, dass sich die Batterien der noch intakten Fahrzeuge entzünden könnten.
Experten der betroffenen Automobilhersteller sollen jetzt bei den Bergungsarbeiten helfen. Laut der "Neuen Zürcher Zeitung" soll es sich dabei um Mercedes, BMW und Volkswagen handeln.
Die Brandursache bleibt weiter ungeklärt
So schwierig die Rettung der unbeschädigten Fahrzeuge ist, so schwierig ist auch die Ermittlung der Brandursache. Ursprünglich war man davon ausgegangen, dass die an Bord befindlichen E-Autos Auslöser des Feuers seien, doch nun regen sich Zweifel an dieser Theorie. Sollte stimmen, dass die E-Autos unversehrt geblieben sind, können diese nicht die Brandursache sein.
Auch ein anderes Detail spricht gegen die E-Auto-Hypothese, denn hätten tatsächlich die Lithium-Ionen-Batterien Feuer gefangen, wäre es wohl nicht möglich gewesen, den Brand so schnell unter Kontrolle zu bringen, dass das Auseinanderbrechen des Frachters hätte verhindert werden können. Dies geht aus dem Bericht der "Neuen Zürcher Zeitung" hervor.
Die aus Bremerhaven kommende "Fremantle Highway" war am 26. Juli wenige Kilometer vor der niederländischen Insel Ameland in Brand geraten und unter schwierigen Bedingungen abtransportiert worden. Mehr dazu lesen Sie hier. Aufgrund der relativ kurzen Strecke befindet sich noch immer der Großteil des für die Fahrt nach Singapur getankten Treibstoffs an Bord. Um das Risiko einer Ölpest zu verringern, soll dieses nun schnellstmöglich abgepumpt werden.
- nzz.ch: "Brand auf dem Autofrachter: Sind doch nicht die Elektroautos schuld?"
- butenunbinnen.de: "E-Autos doch nicht Schuld am Feuer auf der "Fremantle Highway"?"