Anwohner fand ihn Tech-Gründer in San Francisco erstochen
Ein führender Technologie-Entrepreneur ist in San Francisco offenbar erstochen worden. Bob Lee wurde blutend vor einem Wohnhaus gefunden.
Der Gründer des Bezahldienstes Cash App, Bob Lee, ist in San Francisco mit mehreren Stichwunden aufgefunden worden und kurz nach Eintreffen in einem Krankenhaus gestorben. Ein Anwohner hatte nach US-Medienberichten den ehemaligen Technologie-Vorstand des Unternehmens Square vor einem Hochhauseingang gefunden und die Rettungskräfte alarmiert. Diese behandelten Lee noch an Ort und Stelle, bevor sie ihn ins Krankenhaus brachten. Laut Polizeibericht starb er an seinen lebensgefährlichen Verletzungen.
Ein Bekannter des Tech-Spezialisten, der auch die Cash App gegründet hat, sagte dem "San Francisco Standard", Lee sei geschäftlich in der Stadt gewesen und habe eigentlich schon früher abreisen wollen. Wer auf Lee eingestochen hat und warum, ist noch unklar. Die Polizei teilte mit, dass Ermittlungen liefen, es bislang aber keine Festnahme gegeben habe.
Der "San Francisco Standard" berichtete, auf Videoaufnahmen sei zu sehen, dass Lee noch Hilfe gesucht habe. Er habe mit seiner Hand eine Seite seines Körpers bedeckt und in der anderen sein Telefon gehalten. Einem Autofahrer habe er dann offenbar seine Wunde gezeigt und um Hilfe gebeten. Das Auto sei aber weitergefahren, dann sei der 43-Jährige hingefallen. Er sei dann noch einmal aufgestanden und zu einem Hochhaus gelaufen.
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In der Technologiewelt wurde die Nachricht vom Tod des zweifachen Familienvaters mit Schock aufgenommen. Der Chef von MobileCoin – Lees derzeitiger Arbeitgeber – zeigte sich erschüttert. "Bob war ein Dynamo, eine Naturgewalt", sagte Josh Goldbard gegenüber CNN. "Was immer er sich vorstellte, egal wie verrückt es war, er realisierte es." "Ich habe gerade herausgefunden, dass mein guter Freund ermordet wurde, während er in San Francisco spazieren war", schrieb Jake Shields, ein ehemaliger MMA-Sportler. "Er war in einem guten Teil der Stadt und es sieht aus, als sei er zufällig angegriffen worden."
Auch Elon Musk äußert sich
Tesla-Gründer Elon Musk schrieb auf Twitter, es tue ihm sehr leid, vom Tod Lees zu hören. Gleichzeitig kritisierte er die Staatsanwältin von San Francisco: "Viele Menschen, die ich kenne, wurden schwer angegriffen. Gewaltverbrechen in SF sind entsetzlich, und selbst wenn Angreifer gefasst werden, werden sie oft sofort wieder freigelassen. Ergreift die Stadt stärkere Maßnahmen, um Wiederholungstäter zu inhaftieren?", fragte er die amtierende Staatsanwältin Brooke Jenkins in seinem Tweet.
In San Francisco hat es seit Jahresbeginn zwölf Morde gegeben, was einen Anstieg von 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Die Stadt galt bislang als recht sicher. Doch auch Lees Chef hat mittlerweile Bedenken: "Als ein langjähriger Bewohner der Bay Area habe ich heute mehr Fragen als Antworten." Er wisse, dass etwas nicht in Ordnung sei in der Stadt. Bob Lee habe die Welt zu früh verlassen, schrieb er auf Twitter.
- San Francisco Standard: "Video Appears To Show Mortally Wounded Cash App Creator Bob Lee Looking for Help in Downtown San Francisco After Stabbing" (englisch)
- cnn.com: "Tech executive Bob Lee, founder of Cash App, dead" (englisch)
- Twitter.com: Tweets von Elon Musk, Jake Shields, Josh Goldbard