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Familie der angeblichen Maddie McCann äußert sich: Psychische Probleme?


Doch nur Julia aus Wrocław?
Eltern der angeblichen Maddie äußern sich

Von t-online, jro

Aktualisiert am 25.02.2023Lesedauer: 2 Min.
An einer Litfaßsäule hängt ein Plakat mit dem Bild von der vermissten Maddie McCann: Eine junge Frau behauptete auf Social Media, sie sei McCann.Vergrößern des Bildes
An einer Litfaßsäule hängt ein Plakat mit dem Bild von der vermissten Maddie McCann: Eine junge Frau behauptete auf Social Media, sie sei McCann. (Quelle: imagebroker/imago-images-bilder)

Eine junge Frau gibt sich im Internet als vermisstes Mädchen aus. Ihre Familie bezieht nun Stellung – sie sorgt sich um die Tochter.

Nachdem eine junge Frau behauptet hatte, die seit 2007 vermisste Madeleine McCann zu sein, haben sich nun die Angehörigen der Polin geäußert. Die 21-Jährige heiße nicht "Maddie", sondern Julia und sei ein Kind der Familie aus Wrocław. Diese hatte sich über die polnische Organisation für Vermisstensuche "Zaginieni przed laty" (übersetzt: "diejenigen, die vor Jahren verschwunden sind") zu Wort gemeldet. "Wir haben Erinnerungen, wir haben Bilder", schreiben die Angehörigen in einem Statement.

Zuvor hatte bereits eine Analyse der Gesichtsmerkmale darauf hingedeutet, dass es sich bei der Frau, die sich als Maddie ausgibt und dadurch sehr große Aufmerksamkeit in den sozialen Medien erfährt, nicht um die vermisste Tochter britischer Eltern handelt. Mehr dazu lesen Sie hier.

Einem Bericht der polnischen Nachrichtenplattform "Gazeta" zufolge bestätigte die örtliche Polizei die Darstellung der Familie. Die Angehörigen hätten den Behörden unter anderem eine Geburtsurkunde vorgelegt.

Erklärung für "Lügen und Manipulationen"

In ihrer Stellungnahme erklärt die Familie der jungen Polin, dass Julia unter psychischen Problemen leide. Trotz Hilfsangeboten habe sie sich von ihrer Familie distanziert und eine Behandlung abgelehnt.

Eine Erklärung für ihre "Lügen und Manipulationen" könnte ihr Wunsch nach Berühmtheit sein, vermuten die Angehörigen. Schon als Kind habe sie davon geträumt, Sängerin oder Model zu werden.

Doch die nun auf zweifelhaftem Wege erlangte Aufmerksamkeit könnte Julia bis an ihr Lebensende verfolgen, befürchten die Angehörigen. "Das Internet vergisst nicht", heißt es in dem Statement.

Wer steckt hinter den Internetprofilen?

Bei einem Blick auf Instagram bestätigt sich die Befürchtung der Familie: Die Angelegenheit hat sich mittlerweile zu einem unüberschaubaren Internetphänomen entwickelt. In verschiedenen Schreibweisen gibt es Dutzende Profile unter dem Titel "I am Madeleine McCann" (übersetzt: "Ich bin Madeleine McCann"). Dabei bleibt unklar, wer diese Accounts wirklich betreibt.

Auf dem reichweitenstärksten Profil, das mittlerweile über eine Million Follower hat, wird aktuell behauptet, dass die junge Polin nun von einer als Medium bekannten Psychologin vertreten werde. Die vermeintliche Julia erklärt dort, sich schützen zu müssen – unter anderem hätten mehrere falsche Verwandte der Familie McCann sie kontaktiert und zu persönlichen Treffen eingeladen. Trotz alledem fordert sie weiter einen DNA-Test, um ihre Identität zu klären.

Madeleine McCann war 2007 in Portugal verschwunden. Zuletzt hatten deutsche Untersuchungsbehörden im Juni 2020 überraschend mitgeteilt, dass ein Mann aus Deutschland im Fall Maddie unter Mordverdacht stehe.

Verwendete Quellen
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