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Nationaler Notstand in Neuseeland: Schlimmstes Wetterereignis des Jahrhunderts


Sturm in Neuseeland
"Schlimmstes Wetterereignis dieses Jahrhunderts"

Von dpa, afp, aj

Aktualisiert am 15.02.2023Lesedauer: 3 Min.
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Notstand in Neuseeland ausgerufen: Aufnahmen zeigen die schweren Schäden nach dem Zyklon. (Quelle: reuters)
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Das Auswärtige Amt in Berlin ruft auch Deutsche in Neuseeland zur Vorsicht auf: Die Regierung des Landes hat den Nationalen Notstand ausgerufen.

Nach massiven Schäden in Folge des tropischen Zyklons "Gabrielle" hat die Regierung in Neuseeland den Nationalen Notstand ausgerufen. Es sei erst das dritte Mal in der Geschichte des Landes, dass die Behörden einen landesweiten Notstand erklärten, sagte der Minister für Notfallmanagement, Kieran McAnulty. Etwa 225.000 Menschen waren ohne Strom in dem Land mit nur rund fünf Millionen Einwohnern. Einige Orte waren wegen Überschwemmungen und schwer beschädigter Straßen komplett von der Außenwelt abgeschnitten. Flug-, Fähr- und Zugverbindungen wurden teilweise eingestellt.

Der Sturm richtete bislang vor allem auf der Nordinsel Verwüstungen an. Seit einer Generation habe kein Tropensturm in Neuseeland mehr solche Schäden angerichtet, sagte Ministerpräsident Chris Hipkins. Es handele sich um "das schlimmste Wetterereignis dieses Jahrhunderts".

Der Nationale Notstand verleiht der Zentralregierung mehr Befugnisse, um Krisen zu bewältigen. Zuvor war die Maßnahme wegen der Corona-Pandemie 2020 und nach dem Christchurch-Erdbeben vom Februar 2011 ergriffen worden.

"Eine echte Bedrohung für das Leben der Neuseeländer"

McAnulty betonte: "Dies ist ein beispielloses Wetterereignis, das Auswirkungen auf einen Großteil der Nordinsel hat" Er bezeichnete den Sturm als erhebliche Katastrophe, "die eine echte Bedrohung für das Leben der Neuseeländer darstellt". In der Region Hawke's Bay und Teilen der Küstenstadt Napier wurden Einwohner aufgerufen, sich wegen steigenden Hochwassers auf Hügeln in Sicherheit zu bringen.

In einigen Gegenden standen die Wassermassen so hoch, dass nur noch Häuserdächer zu sehen waren. Einsatzkräfte suchten in einem Vorort der größten Stadt Auckland nach einem Feuerwehrmann, der unter den Trümmern eines eingestürzten Hauses verschüttet war.

Die Halbinsel Coromandel, ein beliebtes Urlaubsziel, war komplett vom Rest des Landes abgeschnitten. Der örtliche Zivilschutz erklärte, fast jede Straße sei "absolut unpassierbar". Die Behörden bezeichneten die von "Gabrielle" verursachten Schäden in der Region als "Gemetzel".

Auch viele Bäume und Strommasten wurden von den orkanartigen Winden umgerissen. Weil Mobilfunkmasten ausfielen, war es teilweise schwer, an Informationen zu kommen. In Supermärkten waren die Regale leer, nachdem es vor dem Sturm zu Hamsterkäufen gekommen war. Fast alle Schulen blieben geschlossen.

Etwa 200 Soldaten waren im Einsatz, um Betroffenen zu helfen. Das Nachbarland Australien und Großbritannien haben ebenfalls Unterstützung angeboten. "Gabrielle" bewegte sich am Dienstag in südöstlicher Richtung entlang des Pazifikstaates.

Auswärtiges Amt in Berlin ruft Deutsche zur Vorsicht auf

Hipkins sagte, der Kampf gegen den Klimawandel stehe ganz oben auf der Agenda seiner Regierung. Der Sturm habe deutlich gemacht, wie wichtig es sei, die CO2-Emissionen des Landes zu reduzieren und "sich der Herausforderung des Klimawandels zu stellen".

Erst vor wenigen Wochen hatte es mitten im neuseeländischen Sommer auf der Nordinsel verheerende Überschwemmungen gegeben. Bei dem katastrophalen Hochwasser waren in Auckland vier Menschen ums Leben gekommen. Augenzeugen sprachen von den schlimmsten Überflutungen, die sie je erlebt hätten. Sogar der Flughafen stand dabei teilweise unter Wasser. In der Millionenstadt war Ende Januar innerhalb von 24 Stunden so viel Regen gefallen wie sonst in einem ganzen Sommer.

Das Auswärtige Amt in Berlin aktualisierte am Montagabend angesichts der Unwetter seine Reise- und Sicherheitshinweise für Neuseeland. Deutsche Staatsbürger in dem Land sollten unbedingt regelmäßig den Wetterbericht verfolgen. Verbote, Warnungen, Hinweisschilder und Anweisungen lokaler Behörden sollten beachtet werden.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen AFP und dpa
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