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Cessna-Absturz in die Ostsee vor Lettland: Verlor der Pilot das Bewusstsein?


Verlor der Pilot das Bewusstsein?
Cessna mit vier Passagieren in die Ostsee gestürzt

Von dpa, afp, sje, aj

Aktualisiert am 05.09.2022Lesedauer: 3 Min.
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Die Cessna 551 war offenbar weite Strecken ohne Kontrolle des Piloten über Europa geflogen. (Quelle: reuters)

Ein Kleinflugzeug mit vier Insassen stürzt über der Ostsee ab. Zuvor legte es einen ominösen Flug über den halben Kontinent zurück. Nun stehen viele Fragen offen.

Ein rätselhafter Irrflug eines Privatflugzeugs quer durch Europa ist mit dem Absturz in der Ostsee vor Lettland geendet. Die Cessna 551 mit vier Menschen an Bord war am Sonntag auf dem Weg vom südspanischen Jerez de la Frontera nach Köln, änderte dann aber aus unbekanntem Grund den Kurs und stürzte schließlich ab, wie die lettische Luftfahrtbehörde mitteilte.

Bei den Passagieren handelt es sich offenbar um einen Kölner Unternehmer, seine Frau, ihre Tochter und deren Freund. Mehr dazu lesen Sie hier.

Nach Informationen der österreichischen Nachrichtenagentur APA war der Jet in Österreich registriert und auf ein deutsches Unternehmen zugelassen.

Die Küstenwache habe Ölspuren auf dem Wasser und kleinere Trümmerteile entdeckt, sagte Johan Ahlin von der schwedischen maritimen Rettungsbehörde dem schwedischen Sender STV zufolge. Für die Insassen des Flugzeugs gebe es wohl keine Hoffnung. Nach Angaben der Behörde befanden sich am Sonntagabend Boote und Hubschrauber aus Lettland, Litauen und Schweden an der Absturzstelle. Sterbliche Überreste wurden zunächst nicht gefunden, wie der Leiter der schwedischen Such- und Rettungsmission, Lars Antonsson, der Nachrichtenagentur AFP mitteilte.

Was passierte an Bord?

Ersten Erkenntnissen zufolge war der Pilot womöglich bewusstlos geworden. Ein Experte für Luftsicherheit, Hans Kjäll, sagte der schwedischen Nachrichtenagentur TT, Druckprobleme könnten dazu geführt haben, dass die Passagiere das Bewusstsein verloren hätten. Gerade in Höhen, in denen Kleinflugzeuge unterwegs seien, könne dies schnell passieren.

Die Maschine flog über die Insel Rügen hinaus, gelangte in den schwedischen Luftraum, flog südlich von Gotland und setzte ihren Geisterflug weiter in Richtung des Golfs von Riga fort. Dann stürzte sie ins Meer. Eigentlich hätte das Flugzeug am frühen Abend am Flughafen Köln-Bonn landen sollen.

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Kampfjets stiegen auf

Der Irrflug der in Österreich registrierten Privatmaschine löste Einsätze von Eurofightern der Bundeswehr sowie von Kampfjets anderer europäischer Länder aus. Die deutsche Luftwaffe teilte im Onlinedienst Twitter mit, die Cessna habe den deutschen Luftraum durchflogen. Eurofighter seien von mehreren Standorten aufgestiegen, um die Maschine zu begleiten.

Auch Kampfjets aus Frankreich, Dänemark und Schweden wurden losgeschickt. Sie sollten Kontakt zum Piloten des Privatflugzeugs aufnehmen, was aber nicht gelang. Nach Angaben sowohl der französischen als auch der schwedischen Armee konnten ihre Piloten niemanden im Cockpit der Cessna sehen. Auch die Versuche der Kontaktaufnahme per Funk seien fehlgeschlagen.

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Warum die Maschine vom Kurs abwich, ist weiter unklar

Gegen 19.35 Uhr begann die Cessna demnach vor Lettland an Höhe zu verlieren. Dann sei die Maschine vom Radar verschwunden. Dem Leiter der schwedischen Such- und Rettungsmission Antonsson zufolge stürzte sie ab, "als der Tank leer war".

Warum die Maschine vom Kurs abwich, blieb unklar. "Wir haben überhaupt keine Erklärung dafür, wir können nur spekulieren", sagte Antonsson. "Aber sie waren eindeutig nicht handlungsfähig an Bord."

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Auch "Bild" berichtete, die Maschine habe nach dem Start im südspanischen Jerez Druckprobleme in der Kabine gemeldet. Demnach brach der Kontakt zum Boden kurz hinter der iberischen Halbinsel ab. Im Luftraum über Frankreich übernahm zunächst eine Rotte der französischen Armee, bevor im deutschen Luftraum eine Rotte aus Neuburg an der Donau und später aus Rostock-Laage aufstieg.

Am Abend lief eine Rettungsmission mit internationalen Kräften. Der Leiter des lettischen Seerettungskoordinationszentrums sagte im lettischen Fernsehen, es würden Suchaktionen koordiniert und das Gebiet durchkämmt.

Verwendete Quellen
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