Krieg belastet Zusammenarbeit Russische Kosmonauten auf Raumstation ISS angekommen
Inmitten schwerster Spannungen zwischen Russland und dem Westen ist eine rein russische Besatzung zur Internationalen Raumstation ISS aufgebrochen. Dort treffen sie auf vier Amerikaner und einen Deutschen.
Drei russische Kosmonauten sind am Freitag mit einer Sojus-Kapsel zur Internationalen Raumstation ISS gestartet. Am Abend dockten sie dort an, wie Live-Bilder der US-Raumfahrtbehörde Nasa zeigten. Das Raumschiff vom Typ Sojus MS-21 mit den Kosmonauten Oleg Artemjew, Denis Matwejew und Sergej Korssakow an Bord hob am Freitag vom russischen Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan ab.
Die Rakete startete in den Nachthimmel (Ortszeit) über Zentralasien. "Alles ist normal an Bord", ging aus Funksprüchen der Bodenstation hervor. Der Besatzung gehe es gut. Der Expressflug zum Außenposten der Menschheit sollte drei Stunden dauern. Auf der ISS treffen die Kosmonauten auf zwei weitere Russen und vier US-Amerikaner. Der Deutsche Matthias Maurer feierte dort am Freitag seinen 52. Geburtstag.
Nach dem Andocken blieben die Kosmonauten aber zunächst noch im Raumschiff. Es waren noch einige Arbeiten nötig, bevor die Luke geöffnet werden konnte.
Wegen Ukraine-Krieg: Zukunft der ISS ungewiss
Die wegen des Angriffs auf die Ukraine gegen Moskau verhängten Sanktionen haben auch die Zusammenarbeit zwischen den USA und Russland in der Raumfahrt schwer belastet. Roskosmos hatte deshalb zuletzt die Zukunft der ISS nach Auslaufen des Vertrags 2024 offen gelassen. Die Nasa strebt eine Laufzeit bis 2030 an.
In der Vergangenheit war anders als diesmal meist ein US-Astronaut oder etwa ein Astronaut der Europäischen Raumfahrtbehörde Esa bei Starts in der Sojus mitgeflogen. Die US-Raumfahrtbehörde Nasa nutzt seit einiger Zeit wieder US-Raumschiffe zur ISS.
Die am Freitag gestartete Sojus trägt den Namen des sowjetischen Raketenkonstrukteurs Sergej Koroljow, der 1907 in Schytomyr geboren wurde. Die Stadt liegt heute in der Ukraine.
- Nachrichtenagentur AFP