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Munitionslager: Schweizer Dorf soll geräumt werden – bis zu zehn Jahre


Für fünf bis zehn Jahre
Gefährliches Munitionslager – Schweizer Dorf soll geräumt werden

Von dpa
26.02.2020Lesedauer: 2 Min.
Ein Haus im Dorf Mitholz: Im Hintergrund ist die Felskante zu sehen, die entstand, als bei der Explosion von 1947 Teile des Berges einstürzten.Vergrößern des Bildes
Ein Haus im Dorf Mitholz: Im Hintergrund ist die Felskante zu sehen, die entstand, als bei der Explosion von 1947 Teile des Berges einstürzten. (Quelle: Gaetan Bally/dpa-bilder)

In einer unterirdischen Anlage in der Schweiz lagern Tausende Tonnen Munition. Nun soll das Weltkriegs-Depot geräumt werden, damit es nicht erneut zu einer Explosion wie vor 70 Jahren kommt.

Ein Schweizer Dorf muss samt und sonders umziehen, weil ein altes Munitionslager in der Nähe explodieren könnte. Es soll geräumt werden, aber die Behörden brauchen dazu zehn Jahre Vorarbeiten, wie es heißt. Die 170 Einwohner von Mitholz sollen deshalb erst 2031 für fünf bis zehn Jahre ausziehen. Der Wegzug falle gerade älteren Mitbewohnern schwer, sagte der Bürgermeister Roman Lanz der Agentur keystone-sda.

Vor allem wollten sie ihre oft seit Generationen bewohnten Häuser eines Tages ohne Wertverlust vererben können. Für den schon entstandenen Wertverlust sollen die Bewohner eine Entschädigung erhalten. Denkbar sei, dass jeweils Zeitfenster eingerichtet werden, in denen die Bewohner sich in der Abwesenheit um ihre Häuser und ihre Landwirtschaft kümmern können, sagte Lanz.

Tausende Tonnen Munition unter der Erde

Mitholz liegt rund 100 Kilometer südwestlich von Luzern. Die Armee hatte vor Jahrzehnten in der Nähe ein unterirdisches Munitionslager eingerichtet. Dort sollen Tausende Tonnen Munition liegen. 1947 kam es zu einer Serie von Explosionen, durch die neun Menschen ums Leben kamen. Die Zugänge wurden verschüttet. Die Armee geht davon aus, dass es zu chemischen Reaktionen und Selbstzündungen kam. Jahrzehnte dachte die Armee, das Lager sei sicher. Bei einer Untersuchung 2018 kamen Experten aber zu dem Schluss, es müsse geräumt werden.

Als Verteidigungsministerin Viola Amherd am Dienstagabend vor Ort über die Pläne informierte, waren auch drei Mitholzer dabei, die die Explosion 1947 miterlebt hatten. Einer von ihnen meinte, damals sei viel schneller gearbeitet worden. Nur ein Jahr nach der Explosion hätten die Bewohner in ihre Häuser zurückkehren können.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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