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"Fliegender Priester" aus Brasilien: Das tragische Ende des Rekordversuchs


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Gefährlicher Rekordversuch
Das tragische Ende des fliegenden Priesters


Aktualisiert am 08.01.2024Lesedauer: 2 Min.
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An 1.000 Luftballons gebunden stieg ein Priester 2008 in den Himmel – doch die Fahrt endete tödlich. (Symbolfoto) (Quelle: jakkapan21/getty-images-bilder)

Im Jahr 2008 wagt ein Priester einen riskanten Rekordversuch. Eigentlich wollte er Geld für einen guten Zweck sammeln. Doch die Aktion nahm ein tödliches Ende.

Um für seine Arbeit zugunsten von Fernfahrern zu werben, entschied sich der brasilianische Priester Adelir Antônio de Carli im April 2008 für eine besonders waghalsige Aktion. Mithilfe von 1.000 mit Helium gefüllten Luftballons wollte der 42-Jährige gen Himmel emporsteigen. Es war nicht der erste Ballonflug des Priesters. Dieser allerdings missglückte gewaltig.

Der daraufhin als "Padre Baloeiro" oder "Padre do Balão" (zu Deutsch: Ballon-Priester) bekannte de Carli hatte bereits einige Monate zuvor einen ersten Flugversuch unternommen. An 600 Ballons gebunden flog er am 13. Januar 2008 vom brasilianischen Ampére 25 Kilometer weit bis ins argentinische San Antonio. Ganze vier Stunden dauerte der Flug. Doch der "Ballon-Priester" wollte mehr. Drei Monate später sollte der nächste Ballonflug folgen.

Für den guten Zweck

Der 20. April 2008 war ein stürmischer, verregneter Tag. Keine guten Aussichten für einen Flug. Ein Abbruch der Aktion stand bereits im Raum. Doch Priester de Carli ließ sich nicht von seinem Vorhaben abbringen. Mehr als 19 Stunden wollte er an diesem Tag in der Luft verbringen – es wäre ein neuer Rekord gewesen. Mit der Aktion wollte de Carli Geld für den Bau einer Kapelle in der Hafenstadt Paranaguá im Süden Brasiliens sammeln. Diese sollte vor allem Fernfahrern zugutekommen.

Trotz der ungünstigen Wetterverhältnisse hob der Priester ab. Der Flug begann deutlich reibungsloser als befürchtet. Zunächst schien alles nach Plan zu verlaufen. Doch bereits nach wenigen Stunden wurde de Carli als vermisst gemeldet. Ein letzter Kontakt bestand am Abend des 20. April. Wie der "Tagesspiegel" damals berichtete, versuchte de Carli noch, per Funk um Hilfe zu bitten.

"Ich muss mit jemandem sprechen, der mir erklärt, wie das GPS-System funktioniert, nur so kann ich den Leuten da unten meine genaue Lage durchgeben", soll der letzte Funkspruch des Priesters gewesen sein. Dann brach der Kontakt ab. Es fehlte jede Spur von ihm.

Was geschah mit dem "Ballon-Priester"?

Das Schicksal de Carlis bewegte Ende April 2008 ganz Brasilien und sorgte weltweit für Schlagzeilen. Mit Suchtrupps, Helikoptern und Schiffen der Marine suchte man tagelang nach dem Priester. Doch da man keine Fortschritte machte, wurde die Suche am 29. April 2008 eingestellt.

Erst Monate später gab es eine erste Spur. Am 4. Juli 2008 zog ein Schlepper der Erdölgesellschaft Petrobras eine Leiche aus dem Atlantischen Ozean. Aufgrund der Kleidung gehe man davon aus, dass es sich um den Priester handle, verkündete ein Sprecher von Petrobras damals. Aufschluss gab schließlich ein DNA-Test.

Ende Juli 2008 gab es dann die Bestätigung: Es war tatsächlich die Leiche von Adelir Antônio de Carli. Eigentlich hatte de Carli von Paranaguá ins Landesinnere fliegen wollen. Ermittler gehen davon aus, dass das Unwetter den Priester in die entgegengesetzte Richtung trieb. Der Wind und letztlich auch der Wellengang zogen den Körper de Carlis weiter aufs Meer. Seine Leiche wurde 100 Kilometer vor der Küste des Bundesstaates Rio de Janeiro gefunden.

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