"Ich dachte, ich schaffe es nicht aus dem Fluss" Otter zerbeißt Frau das Gesicht
Ein Otter hat in den USA eine Gruppe von Frauen angegriffen. Eine von ihnen musste per Hubschrauber ins Krankenhaus geflogen werden.
Drei Frauen aus dem US-Bundesstaat Montana ließen sich auf Reifen einen Fluss hinuntertreiben, als sie plötzlich von einem Otter angegriffen wurden. Eine der Frauen, Jen Royce, schilderte den Vorfall in einem Facebook-Post, aus dem CNN zitierte. Dazu teilte sie erschreckende Bilder von sich aus dem Krankenhaus.
Die 37-Jährige musste notoperiert werden, sie trug schwere Bisswunden im Gesicht sowie an Armen, Händen, Beinen und Knöcheln davon. Das Tier biss ihr sogar das halbe Ohr ab. Auch ihre beiden Freundinnen erlitten üble Verletzungen.
In ihrem Post bezeichnete sie die Begegnung mit dem Otter als "schrecklich" und das Tier als "unerbittlich". Sie habe geglaubt, dass sie es nicht überleben würde. "Ohne jegliche Übertreibung – ganz ehrlich – ich habe nicht geglaubt, dass ich es aus dem Fluss schaffen würde", schrieb Royce weiter über den Angriff. "Ich hatte keine Ahnung, ob meine Freunde überleben würden."
"Wir waren hilflos"
Das Tier sei plötzlich aufgetaucht und habe für Chaos gesorgt. Deshalb und weil das Wasser so tief war, habe sie sich nicht wehren können, so Royce. "Wir waren hilflos. Ich versuchte, es wegzutreten, aber es griff einfach an anderer Stelle an. Ich habe versucht, es zurückzuhalten, indem ich es am Arm packte, während ich versuchte, näher ans Ufer zu schwimmen", schrieb Royce.
Nach etwa fünf Minuten konnte die Gruppe das Tier loswerden, sich an Land retten und per SOS-Funktion eines Smartphones Hilfe rufen. Es dauerte etwas mehr als 50 Minuten, bis der Rettungsdienst eintraf. Royce, die schwerste Verletzungen in der Gruppe hatte, wurde mit dem Hubschrauber in ein Krankenhaus geflogen und dort operiert. Die beiden anderen Frauen wurden noch vor Ort behandelt. Auch gegen Tollwut musste die Gruppe vorsorglich geimpft werden.
Royce sagt nun, sie sei einfach nur dankbar, noch am Leben zu sein. Eine Fundraising-Kampagne auf der Plattform GoFundMe hat bereits mehr als 7.000 US-Dollar gesammelt, um sie bei den nun anfallenden Arztkosten zu unterstützen. In einem Update auf Facebook schrieb Royce, sie sei mittlerweile wieder zu Hause und ihre Wunden heilten gut ab.
Das könnte hinter dem Angriff stecken
Die Behörde für Fischerei, Wildtiere und Parks in Montana hat an verschiedenen Angelplätzen Schilder aufgestellt, die auf die Aktivitäten der Otter in diesem Gebiet hinweisen. "Angriffe von Ottern sind zwar selten", so ein Sprecher der Behörde gegenüber CNN. Allerdings würden die Tiere ihre Jungtiere schützen, insbesondere, wenn man ihnen zu nahe komme.
"Sie gebären ihre Jungen im April und können später mit ihren Jungen im Wasser während des Sommers gesehen werden. Sie können auch Nahrungsressourcen verteidigen, besonders wenn diese knapp sind."
- edition.cnn.com: "Woman attacked by 'vicious' otter: 'I did not think I was going to make it out of that river'" (englisch)