Am Geburtstag des Diktators Möbelhaus blamiert sich beinahe mit Hitlers Leibspeise
Ein österreichisches Möbelhaus wollte die Leibspeise des NS-Diktators Adolf Hitler auf die eigene Speisekarte setzen – an dessen Geburtstag. Nur knapp wurde dieser Plan noch verhindert.
Eiernockeln sind ein Gericht, das aus einem besonderen Nudelteig und Eiern besteht. Die Nudeln werden gekocht, anschließend mit Butter in einer heißen Pfanne geschwenkt und mit gerührten Eiern übergossen. Serviert wird das Gericht dann mit Petersilie oder Schnittlauch und grünem Salat. Es ist ein österreichischer Klassiker – und galt als Leibspeise von NS-Diktator Adolf Hitler.
Nun wäre die Mahlzeit fast auf der Speisekarte des XXXLutz-Möbelhauses im burgenländischen Unterwart gelandet – ausgerechnet am Geburtstag von Hitler am 20. April. Als Tagesgericht, auf der Karte zu finden unter der Frittatensuppe. Preis: 8,90 Euro. Der österreichische "Standard" berichtete über den Vorfall als Erster.
Fehler wurde gerade noch rechtzeitig erkannt
Es wäre ein enormer Eklat gewesen, das Gericht gilt in Neonazi-Kreisen am 20. April als Wiedererkennungsmerkmal von politisch Gleichgesinnten. Nach dem Verbotsgesetz in Österreich kann das absichtliche Platzieren der Speise auf Karten und zu bestimmten Anlässen sogar geahndet werden. Insbesondere in Kombination mit grünem Salat, was als besonders schmackhaft für Hitler galt.
Doch das Möbelhaus konnte den Skandal abwenden, weil der Fauxpas rechtzeitig erkannt wurde. Dem "Standard" versicherte der Betreiber, dass es sich bei dem Plan nur um ein Versehen gehandelt habe, und die Speisekarte, die schon geplant gewesen sei, dann doch nicht gedruckt worden sei. Der Hausleiter erklärte weiter, der Fehler hätte nicht passieren dürfen, wäre jedoch einer ungarischen Servicekraft unterlaufen.
Bereits in der Vergangenheit gab es bei der österreichischen Polizei immer wieder Anzeigen in dem Zusammenhang. Regelmäßig sei das Gericht absichtlich serviert worden zum Gedenken an den NS-Diktator. Ein Politiker der rechtsextremen FPÖ wurde 2021 zu einer Haftstrafe von zehn Monaten und einer Geldstrafe von 6300 Euro verurteilt – weil er am 20. April 2020 ein Foto des Essens auf Facebook gepostet hatte. Nach Medienberichten schrieb damals ein anderer FPÖ-Politiker dazu: "Blondi fehlt". Beide Politiker traten später aus der Partei aus.
- Bericht des "Standard" in Österreich: Möbelhaus setzte am 20. April beinahe Eiernockerln auf die Speisekarte