Journalisten des Jahres gekührt Recherchen zur RBB-Affäre werden von Branchenblatt ausgezeichnet
Die Enthüllungen über Strukturen im RBB und Intendantin Schlesinger führten zu ihrem Rücktritt. Nun wurden die Journalisten für ihre Recherche ausgezeichnet.
Das Team, das die Affäre beim Rundfunk Berlin-Brandenburg aufgedeckt hat, ist vom Branchenblatt "medium magazin" für die beste Recherche ausgezeichnet worden. Jan C. Wehmeyer, Jakob Wais und Kayhan Özgenc vom Online-Portal "Business Insider" hatten im Sommer dieses Jahres erstmals über Unregelmäßigkeiten rund um RBB-Intendantin Patricia Schlesinger berichtet.
Im Zentrum der Vetternwirtschaft-Vorwürfe stehen die inzwischen fristlos entlassene Intendantin und der zurückgetretene Chefkontrolleur Wolf-Dieter Wolf. Beide wiesen Vorwürfe zurück (t-online berichtete).
"Ihre exklusiven Recherchen deckten den RBB-Skandal auf und schrieben ihn mit stets sorgfältig belegten neuen Erkenntnissen fort. Immer sachlich, ohne Häme und deshalb umso überzeugender", lobte die Jury des Preises "Journalistin & Journalist des Jahres".
Ukraine-Berichterstattung gewürdigt
Die Haupt-Auszeichnung "Journalistin & Journalist des Jahres" geht an Katrin Eigendorf vom ZDF und Paul Ronzheimer von der "Bild"-Zeitung, wie das "medium magazin" als Ausrichter am Mittwoch mitteilte. Laut Jury haben die zwei Auslandsreporter die Berichterstattung aus dem Ukraine-Krieg "mit ihrer herausragenden Arbeit" maßgeblich geprägt. "Sie haben maßgeblich dazu beigetragen, das Ausmaß und die Bedeutung dieses Angriffskrieges in allen Facetten deutlich zu machen."
Die Jury wählt Preisträger in einem knappen Dutzend Kategorien. Die Iran-Expertin Gilda Sahebi wurden in der Kategorie "Politik" geehrt. Im Bereich "Wissenschaft" wurde die Arbeit von Klimajournalistin Sara Schurmann hervorgehoben, in der Sparte "Lebenswerk" wurde Günter Wallraff ausgezeichnet.
- Nachrichtenagentur dpa
- mediummagazin.de: "JdJ 2022: Das sind die Erstplatzierten"