Weltmeisterschaft in Katar Argentinische Reporterin offenbar vor laufender Kamera beklaut
Eine Reporterin wird offenbar während einer WM-Livesendung in Katar beklaut. Von den Aussagen einer Polizistin sei sie geschockt gewesen, berichtet sie.
Live vor der Kamera beklaut, doch in dem Moment nichts davon bemerkt – das ist eigenen Angaben zufolge einer argentinischen Fernsehjournalistin in Katars Hauptstadt Doha passiert. Erst als sie sich nach der Aufzeichnung im Vorfeld der Fußball-Weltmeisterschaft ein Wasser habe kaufen wollen, sei ihr aufgefallen, dass ihr Geldbeutel nicht mehr in ihrer Tasche sei.
Den Vorfall schildert die Reporterin Dominique Metzger am vergangenen Freitag dem argentinischen Fernsehsender TN, für welchen sie auch selbst arbeitet. Zuvor hatte sie nach übereinstimmenden Medienberichten auf ihrem Instagram-Account davon berichtet.
Nachdem sie den Diebstahl bemerkt hatte, habe sie eine örtliche Polizeistation aufgesucht, so Metzger. In ihrem Geldbeutel hätten sich neben Geld auch ihre Kreditkarten und ihre Ausweisdokumente befunden. Die Polizistin habe sich ihr gegenüber gewiss gezeigt, dass der Täter ausfindig gemacht werde, da es überall Überwachungskameras gebe.
"Was wollen Sie, dass die Justiz mit ihm macht?"
Vor Ort sei ihr außerdem gesagt worden, sie solle selbst über die Bestrafung des Diebes bestimmen. "Was wollen Sie, dass die Justiz mit ihm macht, wenn wir ihn finden?", habe die Beamtin Metzger gefragt – und zwei Optionen für die Bestrafung genannt: fünf Jahre im Gefängnis oder dass der Täter des Landes verwiesen werde.
Davon sei sie sehr geschockt gewesen, berichtet die argentinische Journalistin. Irritiert habe sie geantwortet, dass sie das nicht entscheiden könne. Das Einzige, das sie wolle: ihr Portemonnaie zurück.
Der Ausrichter der diesjährigen Fußball-Weltmeisterschaft ist ein autoritärer Staat und die Menschenrechtssituation im Land problematisch. Das war im Vorfeld massiv kritisiert worden. Faire Gerichtsverfahren seien in dem Golf-Staat "bei Weitem nicht garantiert", kritisiert die Menschenrechtsorganisation Amnesty International. In den vergangenen Jahren hat die Organisation eigenen Angaben zufolge Fälle von unfairen Gerichtsverfahren dokumentiert.