Stimmung gedämpft Landwirtschaft sieht verheerenden Trend bei der Ernte
Seit Jahren sinken in Deutschland die Erträge der Landwirte aufgrund des Klimawandels. Auch in diesem Jahr ist die Stimmung in den Betrieben getrübt.
Bundesweit haben die Bauern mit der Getreideernte begonnen. Der Deutsche Bauernverband rechnet vor allem wegen der Trockenheit im Mai mit einer um etwa sechs Prozent geringeren Ernte als im vergangenen Jahr und einem Ertrag von etwa 40,9 Millionen Tonnen Getreide. Damit setze sich der Trend mit seit Jahren sinkenden Erträgen fort, sagte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, am Dienstag im thüringischen Riethnordhausen. "Die Landwirtschaft spürt die Auswirkungen des Klimawandels bereits deutlich."
Die Stimmung in den Agrarbetrieben sei gedämpft. Grund seien nicht nur die erwarteten Ertragsverluste, sondern auch ein Preiseinbruch bei Getreide und Raps von 40 bis 45 Prozent im Vergleich zum vergangenen Herbst. "Wir Bauern brauchen höhere Preise." Viele Betriebe stelle diese Situation angesichts gestiegener Kosten vor große Herausforderungen.
Der Bauernverbandspräsident rechnet jedoch nicht mit größeren Auswirkungen auf die Verbraucher. Rukwied: "Wir gehen nach wie vor davon aus, dass die Inflation nicht getrieben wird von landwirtschaftlichen Produkten." Eine Ausnahme seien die Preise für Zucker und Schweinefleisch.
- Nachrichtenagentur dpa