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Klimakrise: 2022 war wärmster bisher gemessener Sommer in Europa


EU-Klimawandel-Dienst
2022 war wärmster bisher gemessener Sommer in Europa

Von dpa
10.01.2023Lesedauer: 2 Min.
Großbrand eines Getreidefeldes in Rudisleben bei Erfurt (Archivbild): 2022 wurde in Europa bisher der wärmste Sommer gemessen.Vergrößern des Bildes
Großbrand eines Getreidefeldes in Rudisleben bei Erfurt (Archivbild): 2022 wurde in Europa bisher der wärmste Sommer gemessen. (Quelle: imago-images-bilder)

Als ein "Jahr der Klimaextreme" beschreibt die stellvertretende Direktorin des EU-Klimawandel-Dienstes Copernicus 2022. Nur ein Jahr war wärmer.

Der vergangene Sommer ist nach Auswertungen des EU-Klimawandel-Dienstes Copernicus der wärmste bisher gemessene in Europa gewesen. Das Gesamtjahr 2022 war in Europa das zweitwärmste seit Beginn der Aufzeichnungen 1979, wie aus einem Copernicus-Bericht zu Klimaextremen hervorgeht, der am Dienstag vorgestellt wurde. Übertroffen wurden die Jahrestemperaturen nur von 2020.

Vielerorts in Europa sorgten dem Bericht zufolge Hitzewellen in Kombination mit kaum Regen und trockenen Böden für Dürreperioden, was zu Problemen in der Landwirtschaft, der Schifffahrt und der Energiewirtschaft führte. Außerdem erhöhte die extreme Trockenheit die Gefahr für Waldbrände – laut Schätzungen wurden im Sommer die höchsten Emissionen durch Waldbrände in der EU und dem Vereinigten Königreich in den letzten 15 Jahren ausgestoßen.

"2022 war ein weiteres Jahr der Klimaextreme in Europa und weltweit. Diese Ereignisse machen deutlich, dass wir bereits jetzt die verheerenden Folgen unserer sich erwärmenden Welt zu spüren bekommen", hielt die stellvertretende Direktorin des Dienstes, Samantha Burgess, fest. Zur Vermeidung der schlimmsten Folgen müssten die Emissionen dringend verringert werden, außerdem müsse sich die Gesellschaft an das sich verändernde Klima anpassen.

Europa erwärmt sich von allen Kontinenten am stärksten

Aus seinen Messungen und Schätzungen leitet der EU-Dienst außerdem ab, dass die Temperaturen in Europa in den vergangenen 30 Jahren mehr als doppelt so stark angestiegen sind wie im globalen Durchschnitt und sich Europa von allen Kontinenten am stärksten erwärmt.

Weltweit war 2022 Copernicus zufolge das fünftwärmste Jahr, und die vergangenen acht Jahre waren die wärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen. Durchschnittlich war es im vergangenen Jahr 0,3 Grad wärmer als im Copernicus-Referenzzeitraum der Jahre 1991 bis 2020. Im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter bedeutet das eine Erderwärmung von etwa 1,2 Grad.

Die internationale Staatengemeinschaft will die Erderwärmung bei maximal 1,5 Grad stoppen, um die katastrophalsten Folgen des Klimawandels zu verhindern.

Treibhausgase sind Haupttreiber des Klimawandels

Die Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre nahm jedoch auch im vergangenen Jahr nicht ab – im Gegenteil. Sowohl die Konzentration von Kohlendioxid als auch des extrem potenten Klimagases Methan stieg an: im Jahresdurchschnitt auf 417 ppm (parts per million – Teilchen CO2 pro Millionen Teilchen) für Kohlendioxid und 1.894 ppb (parts per billion – Teilchen Methan pro Milliarde Teilchen) für Methan. Für beide Gase sind dies Copernicus zufolge die höchsten Werte seit Beginn der Aufzeichnungen. Bezieht man andere Messungen mit ein, sind es sogar die höchsten Werte seit Hunderttausenden Jahren.

"Treibhausgase, einschließlich Kohlendioxid und Methan, sind die Haupttreiber des Klimawandels, und unsere Messungen zeigen, dass die atmosphärischen Konzentrationen weiter ansteigen, ohne dass es hierbei Anzeichen für eine Verlangsamung gibt", sagte Vincent-Henri Peuch, der den Copernicus-Monitoring-Dienst leitet.

Die Copernicus-Aufzeichnungen gehen bis 1979 zurück. Der Klimawandeldienst nutzt zudem Daten von Bodenstationen, Ballons, Flugzeugen und Satelliten, die bis 1950 zurückreichen. Monatlich werden mit Hilfe von Computeranalysen Daten zu Temperaturen, der Meereisdecke und anderen Aspekten veröffentlicht.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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