Neues Allzeithoch AfD in Wählerumfrage so stark wie nie
Nach ihren Wahlerfolgen in Brandenburg und Thüringen ist die Alternative für Deutschland (AfD) auch bundesweit im Aufwind: Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid und der "Bild am Sonntag" kommt die Partei auf acht Prozent. Das ist der höchste Umfragewert seit Gründung der Partei im Februar 2013.
Einen Punkt weniger als in der Vorwoche erzielt die Union, die auf 40 Prozent kommt. Unverändert bleiben demnach die Werte von SPD (25 Prozent), Linkspartei (neun Prozent), Grünen (neun Prozent) und FDP (drei Prozent).
Insgesamt überlegt einer weiteren Emnid-Umfrage zufolge jeder fünfte Deutsche, bei der nächsten Bundestagswahl der AfD seine Stimme zu geben. Vor zwei Wochen habe das Wählerpotenzial allerdings noch bei 22 Prozent gelegen. 59 Prozent der Bundesbürger glauben, dass die AfD im nächsten Bundestag vertreten sein werde. 78 Prozent der Deutschen seien aber davon überzeugt, dass die AfD ihre politischen Ziele wie die Abschaffung des Euro, die Eindämmung der Kriminalität oder die Erhöhung der Geburtenrate in einer Regierungsbeteiligung nicht umsetzen könnte.
Ärger um designierte Abgeordnete in Brandenburg
Derweil gibt es bei der Brandenburger AfD Unruhe: Landesparteichef Alexander Gauland will laut "Spiegel" einige designierte Landtagsabgeordnete loswerden, weil er um seinen Ruf fürchtet. Die Partei hatte bei den Landtagswahlen am vergangenen Sonntag 12,2 Prozent erreicht und damit elf Sitze im Landtag errungen. Bei vier der elf Kandidaten für den Landtag ist mittlerweile öffentlich, dass sie zuvor Mitglied in rechtspopulistischen oder rechtsextremen Parteien waren.
Einer von Gaulands engsten Vertrauten erarbeite gerade einen Plan, sie zur Aufgabe ihres Mandats zu drängen, so der "Spiegel". Man wolle beispielsweise anonym Strafanzeige stellen, um Druck aufzubauen.
Ein weiterer designierter AfD-Landtagsabgeordneter geriet derweil ins Visier der Justiz: Gegen Andreas Kalbitz ermittelt laut "Spiegel" die Staatsanwaltschaft Cottbus wegen des Verdachts der Insolvenzverschleppung. Kalbitz war Geschäftsführer eines Hörbuchverlags, der Anfang des Jahres zahlungsunfähig wurde. Am 20. Februar hatte das zuständige Amtsgericht in Cottbus ein Insolvenzverfahren über das Vermögen von Kalbitz’ Firma eröffnet. Zu den Vorwürfen äußerte sich der AfD-Politiker bislang nicht.
Anmerkung der Redaktion: Die Umfrage von Emnid wurde vom 11. bis zum 17. September unter 2319 repräsentativ ausgewählten Personen durchgeführt. Im Gegensatz dazu sind Online-Umfragen wie unsere nicht repräsentativ für die Gesamtbevölkerung und einem hohen Missbrauchsrisiko ausgesetzt.