Protest gegen Höcke-Auftritt Kamerateam bei Pegida-Demonstration bedrängt
Wegen einer Kundgebung der AfD und Rede von Björn Höcke haben sich in Dresden zahlreiche Menschen mobilisiert und dagegen protestiert. Der AfD-Politiker leugnete erneut die Corona-Pandemie.
In Dresden hat sich am Montag ein breites Bündnis gegen die nationalistische und ausländerfeindliche Pegida-Bewegung sowie den Auftritt von AfD-Rechtsaußen Björn Höcke formiert. Ein Kamerateam ist zudem von mindestens einem Teilnehmer der Pegida-Demonstration bedrängt worden, berichtet die "Bild"-Zeitung.
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Nach Schätzung von Augenzeugen protestierten in Sicht- und Hörweite etwa 1.500 Menschen gegen Pegida, Höcke und den Dresdner AfD-Bundestagsabgeordneten Jens Maier, der Wahlkampf in eigener Sache machte. Maier ist in einem der Dresdner Wahlkreise Direktkandidat. Höcke trat erst am späten Abend auf. Er verharmloste das Coronavirus und bestritt, dass es jemals eine epidemische Lage in Deutschland gab.
2.000 Teilnehmer bei Kundgebung
Der Protest war phasenweise so laut, dass die Pegida-Veranstalter eine Auflösung ihrer Kundgebung mit etwa 2.000 Teilnehmern erwogen. Zwischendurch liefen die Pegida-Leute durch Dresden und mussten an zwei Stellen Straßenblockaden ausweichen. Nach Angaben der Polizei blieb das Geschehen weitgehend entspannt – nur am Rande kam es zu Beleidigungen und Rangeleien, hieß es.
Bereits am Nachmittag fanden sich Hunderte Dresdner auf der anderen Elbseite ein, um bei einem "Gastmahl für alle" für Toleranz und Weltoffenheit zu werben. Auf der Hauptstraße nahmen sie an einer 300 Meter langen Tafel Platz, um bei Speis und Trank mit anderen ins Gespräch zu kommen. 64 Institutionen und Vereine beteiligten sich an der Tafelrunde, zu der Menschen ihre Lieblingsspeisen mitbrachten, um sie anderen anzubieten.
- Nachrichtenagentur dpa
- Bild: Großeinsatz der Polizei wegen AfD-Höcke
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