Thomas Kemmerich Umstrittener FDP-Politiker bleibt Landeschef in Thüringen
Im Februar 2020 war er Kurzzeit-Ministerpräsident in Thüringen – gewählt mit den Stimmen der AfD-Fraktion. Thomas Kemmerich wurde dafür auch aus der eigenen Partei massiv kritisiert. Dennoch bleibt er Landeschef.
Thüringens umstrittener FDP-Landeschef Thomas Kemmerich bleibt im Amt. Der 56-Jährige wurde am Samstag auf einem Parteitag der Liberalen in Erfurt mit 66,7 Prozent der Stimmen bei einem Gegenkandidaten wiedergewählt. Kemmerich war im Februar 2020 zum Kurzzeit-Ministerpräsidenten in Thüringen gewählt worden. Erstmals in Deutschland hatten dabei AfD-Stimmen den Ausschlag gegeben.
Kemmerich war nach bundesweiter Kritik wenige Tage später zurückgetreten – er hatte ohne Regierung bis März die Geschäfte geführt. Der gebürtige Aachener ist auch Chef der Thüringer Landtagsfraktion der Liberalen und steht seit 2015 an der Spitze der Landespartei.
Kemmerichs Gegenkandidat, der Weimarer Kreisvorsitzende Hagen Hultzsch, erhielt 29,0 Prozent der Stimmen. Hultzsch hatte seine Kandidatur auch damit begründet, er wolle den Delegierten eine personelle Alternative bieten. Einzelne Delegierte kritisierten das Verhalten von Kemmerich im vergangenen Jahr – er habe damit nicht nur seine Reputation beschädigt, sagte ein Delegierter aus Ostthüringen.
- Nachrichtenagentur dpa