Kritik an Kanzlerkandidatin CDU-Bundesvize: Baerbock unterläuft moralische Ansprüche
Sonderzahlungen nicht gemeldet, Lebenslauf nachgebessert: CDU-Bundesvize Strobl kritisiert Baerbocks Fehler scharf. Er sei ehrenamtlich im Amt und habe noch nie Geld erhalten.
CDU-Bundesvize Thomas Strobl hat der grünen Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock vorgehalten, die eigenen hohen moralischen Ansprüche zu unterlaufen. Es sei schon beachtlich, dass Baerbock vergessen habe Sonderzahlungen zu melden und ihren Lebenslauf nachbessern musste. "Das ist mit den besonders hohen Ansprüchen nur sehr schwer zu vereinbaren", sagte Strobl am Samstag beim digitalen Parteitag der Südwest-CDU, bei dem die Landesliste für die Bundestagswahl aufgestellt wird.
Der baden-württembergische Innenminister verwies darauf, dass er seit zehn Jahren ehrenamtlich CDU-Landesvorsitzender sei. "Ich habe noch nie ein Weihnachtsgeld erhalten. Deswegen muss ich auch nirgendwo etwas angeben." Er mache das gern ohne Bezahlung.
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Grünen-Chefin Baerbock hatte dem Bundestag im Nachhinein Sonderzahlungen ihrer Partei melden und Angaben in ihrem Lebenslauf nachbessern müssen. CDU-Vize Strobl vermerkte mit Genugtuung, dass neueste Umfragen zeigten, "dass die Bäume für die Grünen auch nicht in den Himmel wachsen". Baerbock liege in der Frage nach einer Direktwahl der Bundeskanzlerin oder des Bundeskanzlers klar hinter dem Unions-Kanzlerkandidaten Armin Laschet und auch hinter dem SPD-Bewerber Olaf Scholz. "So ändern sich die Zeiten", sagte Strobl.
"Da soll mal niemand die CDU Baden-Württemberg abschreiben"
Trotz der Schlappe bei der Landtagswahl Mitte März, bei der die Südwest-CDU nur 24 Prozent erringen konnte, habe man den Anspruch, klar stärkste Kraft zu werden und alle 38 Direktmandate zu gewinnen, sagte der Landesparteichef. "Da soll mal niemand die CDU Baden-Württemberg abschreiben."
Strobl ergänzte: "Armin Laschet soll mit der Kraft des Südens Bundeskanzler werden." Er kündigte an, dass in diesem Jahr der bundesweite Auftakt zur Bundestagswahl am 21. August in Baden-Württemberg stattfinde. "Ohne die Südwest-CDU geht nix." Spitzenkandidat soll erneut Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble werden.
- Nachrichtenagentur dpa