Nach Stimmverlusten Linken-Mitglieder wollen Wagenknecht aus Partei ausschließen
Nur wenige Monate nach ihrer Kür zur Spitzenkandidatin der Linken droht Sahra Wagenknecht der Ausschluss aus ihrer Partei. Sie habe der Linken "schweren Schaden" zugefügt, erklären Parteimitglieder.
Mitglieder der Partei die Linke haben ein Ausschlussverfahren gegen ihre nordrhein-westfälische Spitzenkandidatin, Sahra Wagenknecht, beantragt. Das berichtet der "Spiegel". Demnach reichten Parteimitglieder das Dokument am Mittwoch bei der nordrhein-westfälischen Landesparteischiedskommission ein.
Begründet wird der Antrag damit, dass Wagenknecht der Partei "schweren Schaden" zugefügt habe. Als Beweis dafür beziehen sich die Antragssteller auf Wagenknechts neues Buch "Die Selbstgerechten". Darin kritisiere Wagenknecht ihre Partei. "Sie weicht in ihrer Kritik von elementaren Grundsätzen der Linken ab", heißt es. Auch werden diverse Interviewpassagen genannt, bei denen Wagenknecht offen ließe, ob sie nach der Bundestagswahl noch in der Partei bleibe.
Linke fährt in NRW hohe Verluste ein
Weiterhin stützten sich die Antragssteller in ihrer Forderung nach dem Ausschluss Wagenknechts auf aktuelle Umfragen. Die Partei verzeichnete in Nordrhein-Westfalen seit Wagenknechts Kür zur Spitzenkandidatin demnach 30 Prozent Verlust an Wählerstimmen. Außerdem seien im Zuge dessen weit mehr als hundert Genossen aus dem Landesverband ausgetreten.
Der Ausschluss aus der Partei der Linken ist laut der Bundessatzung der Partei nur möglich, "wenn das Mitglied vorsätzlich gegen die Satzung oder erheblich gegen Grundsätze oder Ordnungen der Partei verstößt und ihr damit schweren Schaden zufügt." Auch eine vorsätzliche Schädigung werfen die Antragssteller der Spitzenkandidatin vor. Über den offiziellen Ausschluss Wagenknechts soll in den kommenden Tagen entschieden werden.