Steinmeier-Kandidatur Söder: "Entscheidung erst nach der Bundestagswahl"
Der CSU-Chef hat dem Bundespräsidenten seinen Respekt für eine mögliche zweite Amtszeit ausgesprochen. Allerdings will die Union sich noch nicht auf Steinmeier festlegen, im Gegensatz zur FDP.
CDU und CSU wollen erst nach der Bundestagswahl entscheiden, ob sie eine zweite Amtszeit von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier unterstützen. CSU-Chef Markus Söder hatte dessen Bereitschaft für eine zweite Amtszeit "mit Respekt" zur Kenntnis genommen – aber eine Festlegung seiner Partei und auch der CDU erst im Herbst angekündigt.
Der CSU-Vorsitzende und bayerische Ministerpräsident sagte am Freitag: "Die Zusammenarbeit mit dem Bundespräsidenten ist sehr gut und vertrauensvoll." Er fügte jedoch hinzu: "Aber die Entscheidung und Festlegung steht erst nach der Bundestagswahl an. Das werden CDU und CSU gemeinsam beraten."
FDP unterstützt Kandidatur
CDU-Chef Armin Laschet äußerte sich ähnlich: Mit dieser Frage werde sich die Union beschäftigen, wenn die Zusammensetzung der Bundesversammlung feststehe, sagte der Laschet: "Das werden dann CDU und CSU gemeinsam entscheiden."
FDP-Chef Christian Lindner unterstützt die Kandidatur Steinmeiers hingegen. Er blicke Steinmeiers Bereitschaft für eine zweite Amtszeit mit "Respekt und Sympathie" entgegen. Der Bundespräsident habe sich um den Zusammenhalt des Landes verdient gemacht. "Angesichts der anstehenden politischen Veränderungen wäre Kontinuität an der Staatsspitze ratsam", twitterte Lindner. Steinmeier habe sich um den Zusammenhalt in Deutschland verdient gemacht.
Die Bundeskanzlerin hatte nicht direkt auf die Bereitschaft von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier für eine zweite Amtszeit reagiert. Regierungssprecher Steffen Seibert sagte am Freitag in Berlin, Angela Merkel habe am Freitagmorgen mit Steinmeier gesprochen. Sie habe "hohen Respekt" für ihn wie für sein Amt. Die Ankündigung stehe für sich.
Zuvor hatte Steinmeier mitgeteilt, für eine weitere Amtszeit bereitzustehen. Er wolle das Land auf dem Weg in die Zukunft begleiten, eine Zukunft nach der Pandemie.
- Nachrichtenagentur dpa