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Robert Habeck zu Palmer-Eklat: Ausschlussverfahren war "unvermeidlich"


Rassismus-Vorwürfe
Habeck zu Palmer-Ausschluss: Verfahren war "unvermeidlich"

Von dpa, rtr, pdi

10.05.2021Lesedauer: 2 Min.
Robert Habeck: Der Grünen-Parteivorsitzende hat das Ausschlussverfahren als "unvermeidlich" bezeichnet.Vergrößern des Bildes
Robert Habeck: Der Grünen-Parteivorsitzende hat das Ausschlussverfahren als "unvermeidlich" bezeichnet. (Quelle: dpa-bilder)

Für die Grünen kommt der Rassismus-Eklat um Boris Palmer im Wahlkampf zur Unzeit. Parteichef Robert Habeck erklärt nun, dass es keine Gespräche mehr mit Palmer geben werde. "Es wurden viele Worte gewechselt."

Grünen-Parteichef Robert Habeck hat das Parteiausschlussverfahren gegen den grünen Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer als "unvermeidlich" bezeichnet. Die Sätze, die Palmer am Freitag auf seiner Facebook-Seite gepostet habe, seien "beleidigend und rassistisch" und "eines Oberbürgermeister ungehörig", sagte Habeck am Montag bei einer Pressekonferenz. Nun sei abzuwarten, wie die Schiedsgerichte über den Fall entschieden.

Die Grünen werfen Palmer Rassismus vor wegen einer bei Facebook geposteten Aussage über den früheren Fußball-Nationalspieler Dennis Aogo, der einen nigerianischen Vater hat, und wollen ihn aus der Partei schmeißen. Mit einer Dreiviertelmehrheit hatte der Landesparteitag am Wochenende für ein Ausschlussverfahren gegen Palmer gestimmt.

"Es wäre super gewesen, Boris hätte geschwiegen"

Palmer hatte sich mit dem Hinweis verteidigt, er habe es ironisch gemeint. Er habe einen absurden Rassismus-Vorwurf, der im Internet gegen Aogo erhoben worden sei, aufgegriffen und ins Groteske steigern wollen. Damit habe er ersichtlich machen wollen, wie abwegig der Vorwurf sei. Nun werde der falsche Eindruck erweckt, er sei der Urheber des Satzes und selbst ein Rassist.

Auch für die Parteiführung sei es ein unerfreuliches Wochenende gewesen, erklärte Habeck. "Es wäre super gewesen, Boris hätte geschwiegen", sagte der Grünen-Chef, der Palmer auch persönlich gut kennt. Es habe in der Vergangenheit immer wieder Versuche gegeben, Konflikte über Gespräche zu lösen. Auch dieses Mal sei das so gewesen. "Es wurden viele Worte gewechselt und viele Hände immer wieder ausgestreckt." An dieser Stelle habe aber der Landesvorstand einen Beschluss gefasst. Er werde sich in das laufende Verfahren nicht einmischen, erklärte Habeck.

Wie lange das Verfahren dauern könnte, könne er nicht einschätzen. Das hänge davon ab, wie viele Instanzen nun angerufen würden, sagte Habeck. Parallel zu dem Verfahren werde es keine Verhandlungen mehr mit Palmer geben.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und Reuters
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