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Umfragetief der Union: Markus Söder stichelt gegen Laschet und Merz


Umfragetief der Union
Söder schließt Wechsel in mögliches Laschet-Kabinett aus

Von t-online, dpa, pdi

Aktualisiert am 10.05.2021Lesedauer: 2 Min.
Markus Söder bei einer Pressekonferenz: Der bayerische Ministerpräsident erwartet bei der Bundestagswahl ein enges Rennen mit den Grünen.Vergrößern des Bildes
Markus Söder bei einer Pressekonferenz: Der bayerische Ministerpräsident erwartet bei der Bundestagswahl ein enges Rennen mit den Grünen. (Quelle: ap)

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder erwartet bei der Bundestagswahl ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit den Grünen. Indirekt macht der CSU-Chef Armin Laschet für das Umfragetief der Union verantwortlich.

CSU-Chef Markus Söder (CSU) hat einen Wechsel nach Berlin nach der Bundestagswahl ausgeschlossen. Er wolle nicht als ein möglicher Superminister in ein denkbares Kabinett von Armin Laschet (CDU) wechseln, sagte der CSU-Politiker im "Bild"-Talk "Die richtigen Fragen". "Der Posten ist auch schon mit Friedrich Merz besetzt", sagte Söder auf eine entsprechende Frage mit leicht ironischem Unterton.

Söder erwartet für die Bundestagswahl ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Union und Grünen. Die SPD werde "natürlich über zehn Prozent" kommen, sagte er. "Ich hätte nicht gedacht, dass die Grünen jetzt so weit vor uns liegen", sagte er mit Blick auf die aktuellen Umfrageergebnisse, die die Grünen zum Teil deutlich vor der Union sehen. Einen Kandidatenwechsel in der Union schloss er dennoch aus. "Armin Laschet ist nominiert, Armin Laschet ist der Kandidat", sagte Söder.

Laschet ist unbeliebt, Merz ist alt

Allerdings machte der CSU-Chef auch den Kanzlerkandidaten der Union indirekt für die schlechten Umfragewerte der Union verantwortlich. Es sei klar, dass die Zustimmungswerte vor allem von Personen abhänge, nicht von den Parteiprogrammen. Auf die Frage, ob er noch immer als möglicher Kanzlerkandidat zur Verfügung stehe, wenn sich es die CDU noch einmal anders überlegen würde, wollte Söder nicht antworten.

Zuvor hatte auch CSU-Generalsekretär Markus Blume in der Kanzlerkandidatur von Laschet die Ursache für das Umfragetief der Union. "Die große Enttäuschung über den Ausgang der Personalentscheidung spiegelt sich in den Umfragen wider", sagte Blume der "Augsburger Allgemeinen" vom Samstag. "Armin Laschet ist nun verantwortlich, die Umfragen zu drehen."

Aber nicht nur Laschet muss erneut eine Spitze des bayrischen Ministerpräsidenten aushalten, sondern auch der ehemalige Fraktionsvorsitzende der Union Friedrich Merz. "Ich bin total dankbar, dass Friedrich Merz uns Hilfestellung gibt", sagte Söder. "Die Erfahrung, die Friedrich Merz aus den 90er-Jahren als aktiver Politiker hat, hilft uns bestimmt." Gleichzeitig betonte er aber auch: "Als Wirtschaftsexperte hat er sich wirklich einen ganz großen Namen gemacht."

"Wir sind noch nicht ganz über'n Berg"

In der Corona-Politik hält Söder eine Verlängerung des Lockdowns über Juni hinaus für möglich. "Die Pandemie-Bekämpfung auf der gesetzlichen Grundlage der Notbremse geht bis zum 30. Juni. Dann wird man sehen, wie die Gesamtlage ist", sagte er. "Bloß, weil ein Gesetz endet, ist Corona nicht vorbei." Auch wenn die dritte Welle unter Kontrolle zu sein scheine, dürfe man sich nicht täuschen: "Wir sind noch nicht ganz über'n Berg."

Söder verlangte mehr Tempo, etwa bei der Schaffung eines digitalen Impfnachweises. "Jedes Mal, wenn es um digitale Optionen geht, brauchen wir länger, obwohl wir doch ein super Technikland sind. Bei uns kommt der Zug halt immer zehn Minuten zu spät."

Verwendete Quellen
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