CDU soll Kandidaten stellen Friedrich Merz in K-Frage gegen Markus Söder
CDU-Politiker Friedrich Merz warnt davor, die Kanzlerkandidatur von Umfragen abhängig zu machen. Er wirbt für einen CDU-Kandidaten – auch für die CSU sei es besser, wenn Söder in Bayern bleibe.
Der CDU-Politiker Friedrich Merz hat sich gegen CSU-Chef Markus Söder als Kanzlerkandidat der Union ausgesprochen. "Die CDU kann sich den Kanzlerkandidaten eigentlich nicht nehmen lassen", sagte Merz dem "Westfälischen Anzeiger" (Samstag).
Trotz der schwachen Umfragewerte habe der CDU-Vorsitzende Armin Laschet unverändert gute Chancen. "Umfragen sind eine Augenblicksaufnahme. Sie taugen nicht für eine dauerhafte, langfristige und personalpolitisch strategische Entscheidung." Merz hatte im Januar den Kampf um den CDU-Bundesvorsitz gegen Armin Laschet verloren.
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Eine Kandidatur des bayerischen Ministerpräsidenten Söder könne in der gegenwärtigen Lage nicht im Interesse der CSU liegen, sagte Merz weiter. "In Bayern sind im Jahr 2023 Landtagswahlen. Die kann nach gegenwärtigem Stand der Dinge nur Markus Söder mit absoluter Mehrheit gewinnen." Ein Kanzler Söder würde zudem das Binnenverhältnis in der Union zulasten der CSU deutlich verändern.
Bouffier drängt auf schnelle Klärung
Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) drängt derweil auf eine baldige Klärung der Kanzlerkandidatur der Unionsparteien und hält dies schon in der kommenden Woche für möglich. "Wir müssen jetzt sehr schnell entscheiden", sagte er der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" ("FAS"). "Ich sehe auch keinen Sinn darin, jetzt noch vier Wochen zu warten." Bouffier ließ offen, wen er bevorzugt. "Ich werde mich dazu dort äußern, wo es hingehört: gegenüber den Betroffenen unter vier Augen und in den Präsidien."
Laschet und Söder wollen bis Pfingsten entscheiden, wer als Kanzlerkandidat bei der Bundestagswahl im September antritt. Einen genauen Termin für die Entscheidung gibt es nicht. Beide haben ihre Kandidatur noch nicht offiziell angemeldet. Am Sonntag findet eine Klausurtagung des geschäftsführenden Vorstands der Bundestagsfraktion statt. Es wird erwartet, dass die Klausur zum Schaulaufen der beiden möglichen Kanzlerkandidaten werden könnte.
- Nachrichtenagentur dpa