Bei Einzug in den Bundestag Friedrich Merz will auf alle Nebentätigkeiten verzichten
Er war Lobbyist für Blackrock. Beim Einzug in den Bundestag soll damit Schluss sein, verspricht CDU-Mann Friedrich Merz in der Korruptionsaffäre der Union. Auch SPD-Abgeordnete versprechen radikale Transparenz.
Der CDU-Politiker Friedrich Merz will im Fall seines Einzugs in den Bundestag im September auf sämtliche Nebentätigkeiten verzichten. Er werde dann "keine beruflichen Tätigkeiten außerhalb der Politik" mehr ausüben, sagte der frühere CDU/CSU-Fraktionsvorsitzende im Bundestag der "Westfalenpost". Der 65-Jährige tritt im Hochsauerlandkreis im April in einer Kampfabstimmung gegen den aktuellen CDU-Abgeordneten Patrick Sensburg an.
Potentiell könnte Merz wohl hohe Nebenverdienste generieren: Er war 2009 aus dem Bundestag ausgeschieden, hatte sich um seine Anwaltskanzlei gekümmert und ging in die Wirtschaft. Für den amerikanischen Vermögensverwalter Blackrock wurde er Aufsichtsratschef für das Deutschland-Geschäft. Er strebte die Kanzlerkandidatur für die Union an, im Rennen um den Parteivorsitz unterlag er aber NRW-Ministerpräsident Armin Laschet.
Das Thema Kanzlerkandidatur habe sich für ihn durch die Entscheidung des Bundesparteitags für Armin Laschet als neuen CDU-Chef erledigt. Zudem gebe es keine Absprachen mit Laschet über mögliche andere Posten, sagte Merz nun.
50 SPD-Kandidaten wollen alle Einkünfte spenden
50 SPD-Kandidaten für die Bundestagswahl hatten bereits am Donnerstag Konsequenzen aus der Korruptionsaffäre der Union angekündigt. Darunter: SPD-Hoffnung Kevin Kühnert und Juso-Chefin Jessica Rosenthal. In einer Ehrenerklärung verpflichten sie sich, im Fall einer Wahl sämtliche Nebeneinkünfte ab 0 Euro offenzulegen und das gesamte Geld zu spenden.
Auch Unternehmensbeteiligungen und Wertpapiere in ihrem Besitz wollen die SPD-Politiker veröffentlichen, wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtete. Sie sagten außerdem zu, neben dem Bundestagsmandat keine bezahlten Lobbytätigkeiten annehmen zu wollen.
- Nachrichtenagentur dpa