Kritik an Roland Tichy Chef der Erhard-Stiftung gibt Amt nach Sexismus-Eklat ab

Der Leiter der Ludwig-Erhard-Stiftung Roland Tichy stellt sich nicht zur Wiederwahl auf. Er war wegen eines als frauenfeindlich betrachteten Artikels in die Kritik geraten. Zuvor waren einige Politiker aus der Stiftung ausgetreten.
Der in die Kritik geratene Journalist Roland Tichy will den Vorsitz der Ludwig-Erhard-Stiftung abgeben. Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtete am Donnerstag, Tichy werde sich im Oktober nicht zu Wiederwahl stellen. Grund ist ganz offensichtlich eine Debatte um die als sexistisch empfundenen Äußerungen über die SPD-Politikerin Sawsan Chebli in der Monatszeitschrift "Tichys Einblick". Friedrich Merz, Kandidat für den CDU-Vorsitz, twitterte zum Rückzug des Vorsitzenden: "Die einzig richtige Entscheidung."
Spahn und Linnemann lassen Mitgliedschaft ruhen
Auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sowie der Vorsitzende der Mittelstandsunion Carsten Linnemann lassen wie zuvor schon Dorothee Bär mit sofortiger Wirkung ihre Mitgliedschaft in der Ludwig-Erhard-Stiftung ruhen.
Das CDU-Präsidiumsmitglied Spahn und CDU/CSU-Fraktionsvize Linnemann erklärten dazu am Donnerstag in Berlin: "Die Ludwig-Erhard-Stiftung ist eine Institution mit langer Tradition und dem Erbe des Namensgebers verpflichtet. Leider ist seit geraumer Zeit eine Debattenkultur von führenden Vertretern der Stiftung festzustellen, die dieser Verantwortung nicht gerecht wird. Das schadet dem Ansehen Ludwig Erhards. Deshalb haben wir uns entschieden, unsere Mitgliedschaft bis auf weiteres ruhen zu lassen."
Zuvor hatte schon die Staatsministerin für Digitales, Dorothee Bär (CSU), ihre Mitgliedschaft in der Stiftung aus Protest gegen den Vorsitzenden Roland Tichy gekündigt. "Grund für diese Entscheidung ist eine Publikation in dem Magazin "Tichys Einblick", die frauenverachtende und in höchstem Ausmaß sexistische Äußerungen gegenüber meiner Kollegin Sawsan Chebli enthält", sagte Bär dem "Handelsblatt".
- Nachrichtenagentur dpa
- FAZ: "Tichy gibt Vorsitz der Ludwig-Erhard-Stiftung ab"