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Teuteberg-Abgang – Reaktionen: "Die Kompetenz der FDP wird noch gebraucht"


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Liberale nach Teuteberg-Abgang
"Die Kompetenz der FDP wird schon noch gebraucht"

InterviewVon Sven Böll

Aktualisiert am 17.08.2020Lesedauer: 2 Min.
Linda Teuteberg, Michael Theurer, Christian Lindner beim Dreikönigstreffen: Lina Teuteberg muss als Generalsekretärin gehen.Vergrößern des Bildes
Linda Teuteberg, Michael Theurer, Christian Lindner beim Dreikönigstreffen: Lina Teuteberg muss als Generalsekretärin gehen. (Quelle: imago-images-bilder)

Die FDP ist in der Krise, Generalsekretärin Teuteberg muss gehen. Wie die Liberalen wieder punkten wollen, erklärt Präsidiumsmitglied Michael Theurer, der auch Vorsitzender des mächtigen Landesverbands Baden-Württemberg ist.

t-online.de: Ist die scheidende Generalsekretärin Linda Teuteberg wirklich allein für den tristen Zustand der FDP verantwortlich?

Michael Theurer: Unsere Umfragewerte sind zuletzt wieder gestiegen – auf rund sieben Prozent. Damit haben wir ein Niveau, über das sich Hans-Dietrich Genscher gefreut hätte.

Wenn die Lage besser ist als zu den Hochzeiten des liberalen Übervaters: Warum muss die Generalsekretärin dann überhaupt gehen?

Linda Teuteberg ist eine kompetente und verlässliche Frau, ich bedaure ihr Ausscheiden.

Parteichef Christian Lindner ganz offenbar nicht. Er hat sie aus ihrem Job gedrängt.

Es ist ihm gelungen, mit Volker Wissing einen ausgewiesenen Fachmann als Nachfolger zu gewinnen.

Was genau soll Wissing besser machen als seine Vorgängerin?

Seine Berufung ist ein klares Signal nach außen, dass unser Schwerpunkt Finanz- und Steuerpolitik nun noch deutlicher in den Vordergrund rückt. Mit dem Personalvorschlag hat der Bundesvorsitzende ein eindeutiges Gewicht auf die Kernkompetenz der FDP gelegt.

Aber reicht das? Viele Mittelständler haben sich von den Liberalen abgewendet, weil Ihre Partei nicht bereit war, nach der Bundestagswahl Regierungsverantwortung zu übernehmen.

Wir haben nun eine beispiellose ökonomische Krise: Die Wirtschaft ist um mehr als zehn Prozent eingebrochen, Millionen Menschen sind in Kurzarbeit. Da wird die Kompetenz der FDP schon noch gebraucht.

Das sagen Vertreter Ihrer Partei aber schon eine ganze Weile. Ist das nicht einfach nur ein neues Prinzip Hoffnung?

Machen Sie sich da mal keine Sorgen.

Eigentlich wollte Lindner die Partei für Frauen deutlich attraktiver machen. Nun ersetzt er eine Frau durch einen Mann. Das wirkt eher kontraproduktiv.

Mit Bettina Stark-Watzinger hat eine weitere kompetente Frau ihre Kandidatur fürs Präsidium angekündigt.

Als Beisitzerin. Das ist nicht unbedingt die erste Reihe.

Das sehe ich nicht so. Das Präsidium ist das entscheidende Gremium in der Partei.

Mag sein. Aber Linda Teuteberg ist nach Nicola Beer die zweite Generalsekretärin, die unter Christian Lindner scheitert.

Nicola Beer war erfolgreich. Mit ihr als Generalsekretärin haben wir bei der Bundestagswahl 10,7 Prozent geholt. Das war ein Teamerfolg.

Auch wenn es dafür derzeit keine Mehrheit in Umfragen gibt: Setzen Sie auf eine Koalition mit Grünen und SPD nach der nächsten Bundestagswahl?

Wenn Olaf Scholz eine Linkskoalition ausschließt, würde ich eine Ampelkoalition nicht von vornherein ausschließen. Allerdings ist eine Regierungsbeteiligung der FDP an konkrete Forderungen geknüpft: Die Verstaatlichungsorgie muss gestoppt und die Steuern gesenkt werden. Und beim Klimaschutz sollten nicht Verbote dominieren, sondern Technologie und Innovation.

Verwendete Quellen
  • Telefonat mit Michael Theurer
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