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CDU leitet Parteiausschlussverfahren ein – wegen Treffen mit Rechtsextremen


"Abstoßend und widerlich"
Treffen mit Rechtsextremisten – CDU leitet Ausschlussverfahren ein

Von dpa
Aktualisiert am 12.01.2024Lesedauer: 2 Min.
Fahne mit CDU Logo (Symbolbild): Die Partei leitet ein Parteiausschlussverfahren gegen eins ihrer Mitglieder ein.Vergrößern des Bildes
Fahne mit CDU Logo (Symbolbild): Die Partei leitet ein Parteiausschlussverfahren gegen eins ihrer Mitglieder ein. (Quelle: STPP/imago images)
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Im November sollen sich Politiker der AfD und auch der CDU mit Rechtsextremisten getroffen haben. Für ein CDU-Mitglied könnte das nun Konsequenzen haben.

Nach Bekanntwerden eines Treffens rechter Aktivisten und Extremisten in Potsdam hat der nordrhein-westfälische CDU-Kreisverband Oberberg ein Parteiausschlussverfahren gegen ein Mitglied eingeleitet. Das bestätigte der Vorsitzende, Carsten Brodesser, am Freitag der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf.

Den Namen dürfe er aus parteirechtlichen Gründen nicht nennen, sagte der Bundestagsabgeordnete. Das CDU-Mitglied, das an dem Potsdamer Treffen teilgenommen haben solle, habe bis zur nächsten Vorstandssitzung des Kreisverbands am 26. Januar Zeit, sich zu äußern.

Die CDU reagiert damit auf einen Bericht über das Treffen im November in Potsdam. Zu den Teilnehmern zählten AfD-Politiker und mindestens ein CDU-Mitglied sowie Mitglieder der erzkonservativen Werteunion, die nicht zur CDU gehört, sich dieser aber lange verbunden sah.

Ziemiak: "Wer das teilt oder unterstützt, verstößt gegen die Grundsätze"

Redner war bei dem Treffen Martin Sellner, lange Kopf der rechtsextremistischen Identitären Bewegung in Österreich. Er sprach nach eigenen Angaben darüber, wie erreicht werden könnte, dass Millionen Ausländer und Deutsche mit Migrationshintergrund aus Deutschland vertrieben werden können. Mehr dazu lesen Sie hier.

"Die in den Berichten geschilderten Vorgänge sind abstoßend und widerlich", sagte der Generalsekretär der NRW-CDU, Paul Ziemiak, der dpa. "Für die CDU Nordrhein-Westfalen ist klar: Wer das teilt oder unterstützt, verstößt erheblich gegen die Grundsätze unserer Partei." Solches Gedankengut werde in der CDU nicht toleriert. "Die erforderlichen Schritte für ein Parteiausschlussverfahren wurden durch den örtlich zuständigen Kreisverband eingeleitet", bestätigte Ziemiak.

Baum äußert sich selbst nicht

Laut "Correctiv"-Recherche gehörte die stellvertretende Bundesvorsitzende und NRW-Landeschefin der Werteunion, Simone Baum, zu den Teilnehmern des Potsdamer Treffens. Ein Sprecher der Werteunion bestätigte auf dpa-Anfrage, dass Baum CDU-Mitglied ist und ihr Kreisvorsitzender sie gefragt hat, ob sie an dem Potsdamer Treffen teilgenommen hat. Baum habe ihm – wie auch allen anfragenden Medien – erklärt, dass sie dazu keinen Kommentar abgebe. "Von einem Parteiausschlussverfahren ist ihr derzeit noch nichts bekannt", sagte der Sprecher.

Nach dpa-Informationen ist eine weitere Frau aus NRW, die an dem Potsdamer Treffen teilgenommen haben soll, am Freitag aus der Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) NRW ausgetreten – einer Parteigliederung der CDU. MIT-Landesgeschäftsführer Stefan Simmnacher sagte der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung", man habe Konsequenzen geprüft, das Thema habe sich aber durch den freiwilligen Austritt erledigt. Nach dpa-Informationen ist die Frau Stellvertreterin im Vorstand der Werteunion NRW und in der MIT – ohne Mitglied der Partei zu sein. Ein CDU-Sprecher bestätigte, dass dies möglich sei.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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