Vor Niedersachsens Landtagswahl Merz wirft Scholz Führungsschwäche vor
Auf einer Wahlkampfveranstaltung in Niedersachsen hat Oppositionsführer Friedrich Merz die Bundesregierung scharf kritisiert. Besonders den Kanzler griff er an.
Vor der Landtagswahl in Niedersachsen am Sonntag hat der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) Führungsschwäche vorgeworfen. Merz sagte am Mittwoch bei einer Wahlkampfveranstaltung im Landkreis Diepholz, Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hätten sich über Wochen öffentlich gestritten. "Meine Damen und Herren, das ist nicht nur ein Problem von diesen beiden, das ist ein Problem des Bundeskanzlers", sagte Merz. "So kann man eine Regierung nicht führen." Der CDU-Vorsitzende sagte, als Bundeskanzler hätte er das nicht zugelassen. Ähnlich hatte Merz schon im Gespräch mit t-online am vergangenen Dienstag geäußert: Mehr dazu lesen Sie hier.
Merz warnte bei der Veranstaltung, dass eine schlechte Ausgestaltung der Energiepreisbremse zu einem Legitimationsproblem der Bundesregierung führen und auch auf die Politik im Allgemeinen zurückfallen könne. "Dann werden alle mit dem Finger auf uns zeigen und sagen: Die sind noch nicht einmal in der Lage, ein solches Problem zu lösen."
Große Koalition in Niedersachsen gilt als unwahrscheinlich
Die Ampelkoalition hatte Ende September einen neuen "Abwehrschirm" von bis zu 200 Milliarden Euro angekündigt, um Verbraucher und Unternehmen wegen der steigenden Energiepreise zu stützen. Der Oppositionsführer bot der Bundesregierung im Bundestag bei der Energiepreisbremse seine Zusammenarbeit an. "Ich möchte an dieser Stelle keinen parteipolitischen Streit", sagte Merz.
- Nachrichtenagentur dpa