Im Nobelhotel Kosten für Konferenz der Verteidigungsministerin explodieren
Über die Förderung von Frauen im Militär wollte Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer mit 18 Ministerinnen aus aller Welt diskutieren. Doch die Ausgaben sind so groß, dass das Projekt vorerst gestoppt wurde.
Es sollte eine Konferenz für die Stärkung von Frauen in den Armeen werden, ein symbolisches Projekt mit viel Strahlkraft. Doch das droht jetzt für Bundesverteidigungsminister Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) zum Debakel zu verkommen. Die Kosten explodierten, die Konferenz steht auf der Kippe, wie der "Spiegel" berichtet. Der Ministerin droht eine peinliche Schlappe auf internationaler Bühne.
Im Alleingang ordnete die CDU-Politikerin dem Bericht zufolge kürzlich an, die 18 amtierenden Verteidigungsministerinnen aus aller Welt nach Berlin einzuladen. Mitte August sollten diese bei einer zweitägigen Konferenz im Berliner Fünfsternehotel Intercontinental unter anderem über Terrorbekämpfung, aber vor allem über die Rolle und Förderung von Frauen in den jeweiligen Armeen debattieren.
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Mehrere Ministerinnen sind bereits eingeladen
Bereits eingeladen wurden neben der Französin Florence Parly auch eher unbekannte Ministerinnen aus dem Libanon oder dem afrikanischen Staat Togo. Laut einem vertraulichen Vermerk, den der "Spiegel" zitiert, explodieren jedoch nun die Kosten für die von Kramp-Karrenbauer gewünschte "medienwirksame und öffentlich wahrnehmbare Konferenz": 700.000 Euro für einen externen Konferenzdienstleister, 81.000 Euro für das Hotel, 160.000 Euro für einen Internet-Livestream – insgesamt steht das Budget bei 970.000 Euro.
Hausintern sorgt das dem Bericht zufolge bereits länger für Geraune. Nun soll Kramp-Karrenbauers Büroleiter die Planungen vorerst gestoppt haben. Bevor es weitergehen kann, müssten die Kosten deutlich reduziert werden, hieß es wohl.
- Spiegel-Vorabmeldung