Auslandseinsätze der Bundeswehr Bundesregierung stimmt für Verlängerung
Die Bundeswehr ist in sechs Auslandseinsätzen
Das Bundeskabinett hat die Verlängerung von sechs Bundeswehreinsätzen mit derzeit rund 2.600 Soldaten beschlossen. Unter den Einsätzen sind die drei wichtigsten Missionen der deutschen Streitkräfte in Mali, in Afghanistan und im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) im Irak und in Syrien. Das letzte Wort hat der Bundestag, eine Zustimmung gilt aber als sicher.
Die Afghanistan-Truppe soll von derzeit höchstens 980 Soldaten auf bis zu 1.300 aufgestockt werden. Es ist bereits die zweite Vergrößerung seit dem Ende des Nato-Kampfeinsatzes 2013. Damals war eigentlich schon der komplette Abzug ins Auge gefasst worden. Jetzt führt die miserable Sicherheitslage in Afghanistan dazu, dass der Trend in die andere Richtung geht.
Gefährlicher Einsatz in Mali
Auch der Einsatz im westafrikanischen Krisenland Mali – der größte und gefährlichste der Bundeswehr – soll ausgeweitet werden. Statt bisher höchstens 1.000 sollen sich künftig bis zu 1.100 Soldaten an der UN-Mission zur Stabilisierung des Landes beteiligen.
Der Norden Malis geriet 2012 nach einem Militärputsch vorübergehend in die Hände islamistischer und anderer Rebellengruppen, die erst nach einer französischen Intervention zurückgedrängt werden konnten. Es kommt aber immer wieder zu Anschlägen und Angriffen, mehr als 100 Blauhelmsoldaten wurden bereits getötet.
Irak-Einsatz wird ausgeweitet
Eine weitreichende Änderung gibt es im Irak. Die bisher auf die kurdischen Peschmerga-Kämpfer im Norden des Landes beschränkte Ausbildung der Streitkräfte soll auf das ganze Land ausgeweitet werden. Der Schwerpunkt soll nun beim Training der Armee der irakischen Zentralregierung liegen, die nicht als die zuverlässigste gilt. Die Aufklärungsflüge deutscher "Tornado"-Flieger von Jordanien aus werden fortgesetzt.
Für die Nato-Operation "Sea Guardian", mit der die Seewege im Mittelmeer gesichert werden sollen, sind weiterhin bis zu 650 Soldaten vorgesehen. An den beiden UN-Friedensmissionen im Südsudan und im Sudan soll sich die Bundeswehr weiterhin mit jeweils bis zu 50 Soldaten beteiligen.
- dpa