Nach Forderung von Melnyk Strack-Zimmermann gegen Lieferung von Kampfjets
Sie drängte lange auf die Kampfpanzer-Lieferungen. Kampfjets für die Ukraine sieht die FDP-Verteidigungspolitikerin Strack-Zimmermann aber kritisch.
Die FDP-Militärexpertin Marie-Agnes Strack-Zimmermann reagiert skeptisch auf Forderungen der ukrainischen Regierung, nach den Leopard-Panzern nun auch moderne Kampfjets zu liefern. "Ich sehe das nicht mit den Flugzeugen, um das direkt zu sagen", sagte Strack-Zimmermann – eine vehemente Unterstützerin von Waffenlieferungen an die Ukraine – am Mittwoch im RTL/ntv-"Frühstart".
Die Übergabe von Flugzeugen sei mit ganz anderen Herausforderungen und Risiken als die Lieferung von Panzern verbunden, machte sie deutlich. "Wenn ein Panzer unter Umständen nicht richtig bedient wird, dann bleibt er stehen. Bei einem Flugzeug fällt es runter. Und eine Luftüberlegenheit zu bekommen, ist unwahrscheinlich."
Melnyk fordert starke Kampfjet-Koalition
Zuvor hatte der frühere ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk moderne Kampfjets für den Abwehrkampf gegen den russischen Angriffskrieg gefordert. Die Verbündeten sollten eine starke Kampfjet-Koalition auf die Beine stellen, mit US-amerikanischen F-16 und F-35, Eurofightern und Tornados, französischen Rafale und schwedischen Gripen-Jets. Melnyk ist inzwischen stellvertretender Außenminister.
Mitte Januar hatte auch der frühere Nato-Oberbefehlshaber James Stavridis, ein ehemaliger US-Admiral, angeregt, neben Panzern auch Kampfflugzeuge zu liefern. Zum einen denke er an MiG-29-Kampfjets sowjetischer Bauart aus Polen, die die Ukrainer zu bedienen wüssten und die direkt geliefert werden könnten. Die könnten dann unterstützt werden durch F-16 von den Vereinigten Staaten.
Die AfD-Partei- und Fraktionschefin Alice Weidel warnte vor einer Eskalation: "Nach den Kampfpanzern werden Flugzeuge gefordert, nach diesen dann Logistiktruppen, damit mehr Ukrainer an die Front kommen, irgendwann dann Kampftruppen", sagte sie t-online. "Niemand hat Deutschland angegriffen. Niemand hat einen Nato-Staat angegriffen."
- Nachrichtenagentur dpa