Boris Pistorius wird Verteidigungsminister "Den Nagel auf den Kopf getroffen"
Boris Pistorius wird Bundesverteidigungsminister. Viele t-online-Leser begrüßen die Wahl.
Nach dem Rücktritt Christine Lambrechts als Bundesverteidigungsministerin am Montag folgte am Dienstag die Verkündung, dass Boris Pistorius den Posten übernimmt. Die meisten t-online-Leser, die sich zu der neuen Personalie äußern, sind mit der Wahl zufrieden.
"Schlimmer und peinlicher kann es nicht werden"
Thorsten Putz schreibt: "Schlimmer und peinlicher kann es nicht werden. Der Rücktritt war mehr als überfällig. Sehr gut finde ich, dass weder auf Parität noch auf Proporz Rücksicht genommen wurde. Das ist in der Lage durchaus angemessen."
Der t-online-Leser traut Boris Pistorius zu, "sich in diese spezielle Materie einzuarbeiten". Er habe eine faire Chance verdient.
"Den Nagel auf den Kopf getroffen"
"Damit hat der Bundeskanzler den Nagel auf den Kopf getroffen", findet Heinz Klein. "Es gibt nicht viele Politiker, die sich als Verteidigungsminister eignen. Viele reden zwar schlau daher, können oder wissen es aber nicht besser. Pistorius traue ich dieses Amt zu."
Er habe bewiesen, dass er es auch so meine und durchsetze, wenn er etwas sagt. "Ich glaube, mit seiner Kompetenz hat die Bundeswehr eine Chance, wieder auf die Beine zu kommen. Da ich Niedersachse bin, ist es allerdings schade, diesen Innenminister zu verlieren", bedauert Heinz Klein.
"Hochgesteckte Erwartungen sind absurd"
Christa Lennert schreibt: "Wenn man berücksichtigt, wie kurz das politische 'Führungspersonal' sich seiner Funktion sicher sein kann, dann ist eine hochgesteckte Erwartungshaltung absurd." Der beste Organisator und Manager könne nicht von heute auf morgen jahre- bis jahrzehntelange Versäumnisse diverser Vorgänger aufholen oder deren Fehler beheben, glaubt die t-online-Leserin.
"Es ist realitätsfern, nach wenigen Monaten schon Fortschritte zu erwarten, die noch dazu unter ganz anderen politischen Umständen in Aussicht gestellt wurden. Das gilt für so ziemlich das gesamte Programm der jetzigen Regierungsmannschaft." Dass bei der Neubesetzung dem Paritätsversprechen des Kanzlers nicht nachgekommen wurde, befürwortet Christa Lennert: "In Zeiten wie diesen sind Sachverstand und Leistungswille wichtiger."
"Warum unbedingt ein Mann der Politik?"
Rainer Böhle hätte sich einen Verteidigungsminister gewünscht, der über Berufserfahrung in der Branche verfügt: "Es gibt in der Bundeswehr viele Generäle, die sehr lange ihren Dienst leisten und studiert haben. Sie haben Ahnung. Warum muss man unbedingt einen Mann der Politik nehmen?", fragt er und kann sich vorstellen, dass sich ein General blöd vorkommt, "solchen Ministern Meldung zu machen".
"Er muss nicht komplett bei null anfangen"
"Für Pistorius spricht, dass er sich offenkundig freiwillig für das Amt meldet, dass er als ehemals Wehrdienstleistender zumindest die Bundeswehr schon einmal von innen gesehen hat und nicht komplett bei null anfangen muss", mailt Gerald Eichstädt. "Er hat Erfahrung mit politischen Ämtern. Für kaufmännische und juristische Fragen ist er ausgebildet. Er scheint also die nötige Grundlagenbreite und Einarbeitungsfähigkeit für das schwierige Amt mitzubringen."
Auch Gerald Eichstädt begrüßt, "dass man sich von unsinnigem Gender-Proporz verabschiedet hat und Kompetenz in den Vordergrund stellt. Noch besser wäre gewesen, wenn man sich auch vom Parteien-Proporz oder einer grundsätzlichen Parteimitgliedschaft verabschiedet hätte und die Qualifikation das einzig maßgebliche Kriterium wäre."
"Endlich einmal eine gute Entscheidung"
Marianne Fröhling freut sich über die Personalie: "Endlich einmal eine gute Entscheidung. Pistorius ist bestimmt durchsetzungsfähig und lässt sich von der Opposition und den Medien nicht verunsichern. Das hat er als Minister in Niedersachsen bewiesen."
Ebenso lobt Karl-Heinz Kück: "Herr Pistorius hat lange auf Landesebene erfolgreich ein Ministerium geführt. Er hat seinen Wehrdienst absolviert und wird die Dienstgrade kennen. Ich denke, dass es für ihn wichtig ist, sich das Vertrauen und, noch wichtiger, den Respekt der Truppe zu erarbeiten – bei allen Dienstgradgruppen, vom Mannschaftsdienstgrad bis hinauf zum General."
- Zuschriften von t-online-Lesern