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Neujahrsansprache: Christine Lambrecht sorgt für Empörung – "Verstand verloren?"


Raketen und Böller knallen im Hintergrund
Lambrecht irritiert mit Neujahrsansprache

Von t-online, aj

Aktualisiert am 02.01.2023Lesedauer: 3 Min.
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Christine Lambrecht: Dieses Video der Verteidigungsministerin erntet heftige Kritik. (Quelle: t-online)
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Verteidigungsministerin Christine Lambrecht teilt in den sozialen Netzwerken ihre guten Wünsche für 2023. Doch die Kulisse ihres Videos sorgt für Empörung.

Christine Lambrecht hat am Sonntag eine Neujahrsansprache auf ihrem Instagram-Profil geteilt. Die Verteidigungsministerin steht dabei vor einer ungewöhnlichen Kulisse. Während sie unbeirrt vor der Handykamera über den Krieg spricht und das vergangene Jahr bilanziert, knallen hinter ihr Raketen und Böller und übertönen sie an einigen Stellen. In den sozialen Netzwerken hagelte es später Kritik und Häme für den Auftritt.

Das Jahr 2022 habe die Menschen vor unglaubliche Herausforderungen gestellt, sagte Lambrecht in ihrer Botschaft. Indes knallte es hinter ihr. Und weiter: "Mitten in Europa tobt ein Krieg." Sie fährt fort: "Damit verbunden waren für mich ganz viele besondere Eindrücke, die ich gewinnen konnte. Viele, viele Begegnungen mit interessanten, tollen Menschen. Dafür sage ich ein herzliches Dankeschön."

Sie begehe den Jahreswechsel mit Freunden und Familie. "All denjenigen, die das nicht können, weil sie für uns im Dienst sind, als Soldat oder als Polizistin, im Krankenhaus oder in anderen Bereichen, sage ich ein herzliches Dankeschön."

"Haben die in Berlin den Verstand verloren?"

In den sozialen Netzwerken trendete der Gruß einige Zeit später. Manche Beobachter zeigten sich verärgert. "Das ist so unerträglich taktlos. 'Es herrscht Krieg in Europa' – und ich stehe mitten im Silvesterfeuerwerk. Bumm", kritisierte die Sicherheitsexpertin Ulrike Franke auf Englisch bei Twitter. "Haben die in Berlin den Verstand verloren?"

Auch die CDU nahm das Video zum Anlass, gegen die SPD-Verteidigungsministerin auszuteilen. CDU-Politikerin Serap Güler schrieb: "Die einzige Erklärung für dieses peinliche, völlig deplatzierte Video (in die Kamera mit Silvesterknallern im Hintergrund über Krieg sprechen & dann von tollen Begegnungen faseln) ist: Es war schon zu viel Sekt im Spiel. Und diese Erklärung macht es nur noch schlimmer." Güler forderte Kanzler Olaf Scholz indirekt auf, seine Verteidigungsministerin zu entlassen. "Jede weitere Minute, in der der Bundeskanzler an dieser Ministerin noch festhält und damit das Ansehen unseres Landes weiter beschädigt, geht auf sein Konto."

Ex-CDU-Chef Armin Laschet pflichtet dem offenbar bei: "Ist dem Bundeskanzler eigentlich die Wirkung Deutschlands in Europa und der Welt völlig egal?", fragte er.

Der CDU-Europaabgeordnete Dennis Radtke schrieb: "Die Fete bei Lambrecht muss extrem hochprozentig gewesen sein. Oder ihr sind die Dämpfe beim Bleigießen nicht gut bekommen".

Lambrecht derzeit wegen Panzer-Problemen in der Kritik

Schon in der Vergangenheit hatte die Union gegen Lambrecht gewettert, CSU-Chef Söder hatte sogar ihren Rücktritt gefordert. Zurzeit kritisiert CDU/CSU Lambrecht wegen der aus ihrer Sicht zu schleppenden Aufklärung der jüngsten Ausfälle des Schützenpanzers Puma. "Der Inhaberin der Befehls- und Kommandogewalt scheint der eigene Weihnachtsurlaub wichtiger, als endlich aufzuklären und aufzuräumen", sagte der verteidigungspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Florian Hahn (CSU), der "Welt". "Wenn man sich über aktuelle Mängel bei der Bundeswehr wundert, kann man festhalten: Der Fisch stinkt vom Kopf." Die Ministerin habe ihr eigenes Versprechen gebrochen, schnellstmöglich Transparenz zu schaffen.

Vor zwei Wochen war bekannt geworden, dass bei einer Schießübung der Bundeswehr für die Beteiligung an der Nato-Eingreiftruppe VJTF alle 18 der genutzten Panzer ausgefallen waren. Das von zahlreichen technischen Problemen geplagte Kettenfahrzeug war erst 2021 für gefechtstauglich erklärt worden. Die Rüstungsunternehmen Rheinmetall und Krauss-Maffei Wegmann (KMW) kündigten daraufhin kurz vor Weihnachten an, die defekten Schützenpanzer bis spätestens Mitte Januar instand setzen zu wollen.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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