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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Migrationsbericht vorgestellt Deutlich weniger Asylbewerber in Deutschland
Die Zahl der Asylanträge in Deutschland ist im vergangenen Jahr erneut deutlich zurückgegangen, das berichtete Bundesinnenminister Horst Seehofer am Vormittag.
Die Zahl der Asylerstanträge in Deutschland ist im Jahr 2018 weiter zurückgegangen. Das erklärte Bundesinnennminister Horst Seehofer am Mittwoch in Berlin. In der Bundespressekonferenz stellte der Ressortchef die Asylzahlen für 2018 und den Migrationsbericht vor. 162.000 Erstanträge wurden demnach im vergangenen Jahr gestellt. Darunter, so der Bundesinnenminister, sind auch zahlreiche Anträge, die sich auf in Deutschland geborene Kinder in einem Alter unter einem Jahr beziehen. "Sonst läge die Zahl der Zuwanderung bei 130.000", betont Seehofer.
Damit sei die im Koalitionsvertrag vereinbarte Zuzugsgrenze von 180.000 bis 200.000 Personen deutlich unterschritten worden. Für Seehofer ein Nachweis dafür, dass die politischen Maßnahmen greifen. Er vertrete seit jeher die Meinung, dass "Integration nur gut gelingen kann, wenn man Zuwanderung steuert und begrenzt". Der Spannungsbogen zwischen Humanität und Steuerung und Begrenzung sei gelungen. Die ergriffenen Maßnahmen hätten "ganz konkret eine positive Wirkung entfaltet", so Seehofer.
Asylzahlen und Migrationsbericht beeinflussen politische Entscheidungen
Zusammen mit den Folgeanträgen wurde 2018 eine Zahl von etwa 185.000 erreicht. Aus Sicht Seehofers sei dies allerdings die falsche Zahl, um die tatsächliche Zuwanderung zu messen. Denn: Wer einen Folgeantrag stellt, hat bereits einen Erstantrag in Deutschland gestellt.
Im Migrationsbericht zeigt sich seit 2015 ein deutlicher Rückgang der Fluchtmigration nach Deutschland. Viele der im Jahr 2015 eingereisten Asylbewerber hatten erst im darauf folgenden Jahr einen Asylerstantrag gestellt. Daraus ergab sich für das Jahr 2016 ein Spitzenwert von 722.000 Asylanträgen. Im Jahr 2017 seien es noch 198.000 Asylanträge gewesen – ein Rückgang um 72,5 Prozent.
Während 2015 vor allem syrische Flüchtlinge Deutschland erreicht hätten, kamen die meisten Zugezogenen 2018 aus europäischen Ländern – allen voran aus Rumänien gefolgt von Polen. Die meisten Asylbewerber kamen laut Innenministerium nach wie vor aus Syrien, dem Iran und dem Irak.
- Bericht: Zuwanderung nimmt kontinuierlich ab
Diese Zahlen seien nicht nur für die Öffentlichkeit und die Wissenschaft von Bedeutung, sondern würden ganz konkret das politische Handeln beeinflussen, betonte Seehofer.
- Pressekonferenz des Bundesinnenministers
- Nachrichtenagentur dpa