Bericht der Bundesregierung Zuwanderung nach Deutschland hat deutlich abgenommen
Flucht vor Gewalt, Hoffnung auf ein besseres Leben oder ein neuer Job: Vieles zieht Menschen nach Deutschland. Der neue Migrationsbericht zeigt nun aber, dass die Zuwanderung abnimmt.
Zuwanderung nach Deutschland hat laut dem neuen Migrationsbericht der Bundesregierung zuletzt deutlich abgenommen. "Im Jahr 2017 zogen mit 1,55 Mio. deutlich weniger Menschen zu uns als in den Vorjahren", heißt es im Bericht der Bundesregierung zu den Jahren 2016 und 2017, der dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) vorliegt. Am Mittwoch wollen Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) und der Chef des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (Bamf), Hans-Eckard Sommer, das Papier in Berlin offiziell vorstellen.
"Die Fortzüge dagegen liegen gegenüber den Vorjahren höher", heißt es laut RND in dem Bericht. "2016 waren es 1,37 und 2017 1,13 Mio. Personen. Damit gab es nach dem sehr hohen Wanderungsgewinn im Jahr 2015 von fast 1,14 Mio. Personen geringere Wanderungsgewinne von ca. 0,5 Mio. im Jahr 2016 und 0,4 Mio. 2017."
Der Bericht stellt laut RND bei den Asylzahlen einen deutlichen Rückgang der Fluchtmigration nach Deutschland fest. Während viele der im Jahr 2015 eingereisten Asylbewerber erst im folgenden Jahr einen Asylerstantrag gestellt hätten, erreichte diese Zahl 2016 mit 722.000 einen Spitzenwert. 2017 sei die Zahl der Asylerstanträge auf 198.000 zurückgegangen. Dies entspreche einem Rückgang von 72,5 Prozent.
Der Trend setzte sich auch in den monatlichen Zahlen von 2018 fort. Nach jüngsten Zahlen aus dem Dezember wurden von Januar bis November rund 174.000 Asylanträge gestellt, 16 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Nach Einschätzung der Bundesregierung "zeigt sich insgesamt, dass Deutschland die hohe Zuwanderung von Schutzsuchenden bewältigt hat."
Laut Migrationsbericht kamen dem Medienbericht zufolge im Jahr 2017 genau 67 Prozent aller Zugewanderten aus einem europäischen Land und 53,4 Prozent aus einem Mitgliedstaat der EU. 15,4 Prozent stammten aus Asien, 4,3 Prozent aus Afrika und 5,3 Prozent aus Amerika, Australien, Ozeanien. Ähnlich sehe es bei den Fortzügen aus.
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2015 waren 38.800 Drittstaatsangehörige zur Erwerbstätigkeit nach Deutschland gekommen, 2016 circa 51.000 und 2017 bereits 61.000. Auch die Zahl derjenigen, die zum Studium nach Deutschland kamen, ist laut Migrationsbericht weiter gestiegen.
- Nachrichtenagentur dpa