"Gefährlich und wachstumsvernichtend" Wirtschaftsbosse warnen eindringlich vor der AfD

Aus Sicht der Wirtschaft wäre eine AfD-Regierung in Deutschland fatal. Vor allem eine Idee der Rechtsextremen würde den Wohlstand im Land bedrohen.
Wenige Tage vor der Bundestagswahl warnen führende Wirtschaftsvertreter vor den Folgen einer starken AfD. "Die wirtschaftspolitischen Ideen der AfD sind für die Wirtschaft schädlich und würden in der Umsetzung einen massiven Wohlstandsverlust bedeuten", sagte die Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller anlässlich der Veröffentlichung einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) im Auftrag der Unternehmensinitiative "Vielfalt ist Zukunft".
Die Pläne der AfD, Deutschland womöglich aus der EU und dem Euro zu führen, bezeichnete Müller als "gefährlich und wachstumsvernichtend". Ein sogenannter Dexit könnte laut IW-Berechnungen in den ersten fünf Jahren zu einem Rückgang des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 5,6 Prozent führen – umgerechnet 690 Milliarden Euro – und würde rund 2,5 Millionen Arbeitsplätze kosten.
AfD als Innovationsfeind
Daneben präsentiere sich die Partei innovationsfeindlich, etwa bei Elektromobilität und erneuerbaren Energien: "Wer den Klimawandel leugnet und Zukunft nicht als Chance versteht, besiegelt den langfristigen wirtschaftlichen Abstieg", so Müller.
Fabian Zacharias vom Digitalverband Bitkom bezeichnete die Ausrichtung der AfD als digitalpolitisch "rückwärtsgewandt" und "gesellschaftlich auf Spaltung und Abgrenzung ausgerichtet". Die digitale Wirtschaft in Deutschland stehe für Innovation und weltweiten Austausch, die durch die angekündigte AfD-Politik "massiv beschädigt" würden. "Wir müssen die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft steigern, unsere digitale Souveränität stärken und gleichzeitig die Teilhabe an der digitalen Gesellschaft für alle Menschen in Deutschland verbessern", betonte er.
Laut IW-Studie ist auch die Wirkung der AfD auf potenzielle Zuwanderer problematisch: Die demografische Krise in Deutschland könne nur mit Arbeitskräften aus dem Ausland ausgeglichen werden. Bereits heute trugen 6,7 Millionen ausländische Beschäftigte 13,2 Prozent zur Bruttowertschöpfung bei. Besonders in Ostdeutschland hätten ausländische Arbeitskräfte das Wirtschaftswachstum unterstützt. "Ohne Drittstaaten-Zuwanderung hätte es hier keine Zuwächse bei sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung in den vergangenen Jahren gegeben", heißt es in einer Mitteilung.
- Nachrichtenagentur dpa