"Ich habe volles Verständnis" CDU-Mann entsetzt mit Post zu Magdeburg – Partei reagiert
Ein CDU-Politiker äußert nach dem Attentat von Magdeburg Verständnis für den Attentäter. Die Partei fordert ihn umgehend zum Austritt aus.
Wegen Aussagen zum Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt hat der Braunschweiger CDU-Politiker Sven-Markus Knurr seine Partei verlassen. Der Ratsherr habe auf der Plattform X unmittelbar nach dem Anschlag am Freitag Verständnis für das Vorgehen des Täters geäußert, teilte die Braunschweiger CDU-Fraktion mit. Die Äußerung sei beschämend, so der Fraktionsvorstand.
Ein X-Account, der Knurr zugeschrieben wird, soll unter anderem einen Screenshot einer Nachricht über den Anschlag geteilt und kommentiert haben: "Ich habe hierfür volles Verständnis." Später soll auf dem Account ein Post erschienen sein, in dem dazu aufgefordert wird, "doch nicht immer alles so ernst" zu nehmen.
CDU bittet um Entschuldigung
Der Kreisvorsitzende Maximilian Pohler sowie der Fraktionsvorstand forderten Knurr den Angaben nach am Samstag auf, Partei und Fraktion bis Montagabend zu verlassen. Dem sei Knurr am Sonntag nachgekommen, teilte Fraktionschef Thorsten Köster mit. "Gleichzeitig entschuldigen wir uns für seine nicht hinnehmbaren Entgleisungen", sagte Köster. Knurr sei im Februar in die CDU eingetreten und so Mitglied der Fraktion geworden.
Am Freitagabend raste der Täter Taleb A. mit einem Auto in eine Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg. Nach Behördenangaben wurden vier Frauen sowie ein neunjähriger Junge aus Niedersachsen getötet. Bei dem Anschlag wurden zudem mehr als 200 Menschen verletzt, viele von ihnen schwer. Der Täter ist ein als Islam-Kritiker bekannter Arzt aus Bernburg in Sachsen-Anhalt, der aus Saudi-Arabien stammt und seit 2006 in Deutschland lebt.
- Nachrichtenagentur dpa
- Eigene Recherche